Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort

Rahmann: Wir sind anders (Jugendliche melden sich zu Wort)

Wir sind anders
Rahman (11 Jahre)

Du bist du,
ich bin ich,
und ihr seid ihr.
Ich weine anders,
du weinst anders.
Ich lache anders,
du lachst anders.
Ich raste anders,
du rastest anders.
Ich freue mich anders,
du freust dich anders.
 

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Buch: 

Eva Kannengießer - Leidenschaft (Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort )

Leidenschaft

Es ist so befreiend. Ich lasse mich fallen. Schritt für Schritt ein neues Gefühl. Und nach jedem Schritt geht es mir besser. Als ich damit anfing, hätte ich das nie gedacht. Wenn ich trauere, ist es das beste Aufmunterungsmittel, das es gibt. Ich fühle mich frei in diesem Moment. Als würde ich schweben. Wegtreten. Nicht da und trotzdem an-wesend sein.

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Buch: 

Thivyah Ramakrishnan - Der Kreislauf (Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort)

Der Kreislauf

Geboren als Tropfen, einsam und klein
Will ich mit anderen zusammen sein
Ich falle langsam, die Zeit scheint zu stehen
Dann treff‘ ich den Bach und muss weitergehen

Wir strömen durch Gänge unter der Welt
Die vielen Tunnel kein Licht erhellt
Wir rauschen an Steinen und Felsen vorbei
Wir sind viele und wir sind frei

Dann plötzlich die Sonne, wir sprudeln hervor
Ein Loch im Boden, für uns wie ein Tor

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Jana Ruder - Hauch von Selbst (Jugendliche melden sich zu Wort)



 

Ich schaue auf euch herab, lache und weine, aber es fällt mir schwer zu begreifen, die Welt und ich.

Leute laufen, gehen und rennen. Ihnen fehlt es an nichts oder bin ich nur blind, dass ich mein Spiegel­bild in ihnen nicht sehen kann? Bin ich denn voll­kommen verschwunden, wo ich doch einen Hauch meiner Selbst wahrnehmen kann? Der Händler im Geschäft hantiert mit Geld, welches ich nie besaß, aber so viele Wesen haben es schon berührt, so­dass der Unterschied nicht existiert.

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Daniela Heyng - Ballade von den 8 Beinen (Jugendliche melden sich zu Wort)

Daniela Heying
Ballade von den 8 Beinen

 

 

Ballade von den 8 Beinen, oder:
„Oh Gott, mach das weg!“
Daniela Heyng

’s ist 10 Uhr am Abend,
die Uhren stehen still,
bin gar nicht so sicher,
ob ich schlafen will.

Das Fenster noch offen,
draußen raschelt Nacht,
will schließen das Fenster,
höre noch, wie man lacht.

Drehe mich um,
will zum Lichtschalter gehen,
erstarre im Lauf,
will nicht glauben, was ich seh’.

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