Buchpremiere Karin Hartel im Heimathaus Ankum
Buchpremiere Karin Hartel am diesem Freitag im Heimathaus Ankum
Buchpremiere Karin Hartel aus Bersenbrück am Freitag im Heimathaus Ankum
Es scheint so, als ob bei Karin Hartel das Schreiben nicht ohne das Malen geht und umgekehrt, denn der Titel ihres Erstlingswerks ist der gleiche ist wie der ihrer Bilderausstellung: „Nur wer Stille spürt, erkennt die Bilder“.
Drei Jahre am Buch gearbeitet
Für das Schreiben hat Karin Hartel sich viel Zeit genommen. Drei Jahre habe sie an dem Buch gearbeitet, erklärt sie im Gespräch mit dem Bersenbrücker Kreisblatt. Dabei herausgekommen ist ein Band mit Gedichten und kurzer Prosa. Er enthält intensiv geschilderte Augenblicke von einem ersten Schritt, von gespürter Freiheit, die sich bei Hartel grün anfühlt, vom Betrachten einer voll erblühten Sonnenblume. Eine reine heile Welt ist es dennoch nicht, denn Hartel bedichtet auch die Schlaflosigkeit, die einen des nachts bisweilen quält.
Garten als Ort der Inspiration
Der Garten hinter ihrem Bauernhaus ist für sie der Ort der Inspiration, erklärt Hartel. Hier entstehen die Ideen für ihre Gedichte und Geschichten, entweder beim Arbeiten oder aber auch beim Nichtstun. Karin Hartel hat verschiedene Plätze, an denen sie schreibt und liest. Einer ihrer Lieblingsplätze ist eine Weide, deren Äste ihr einen Platz zum Sitzen bieten. So gut, wie sie diesen Baum scheint sie auch die anderen Pflanzen in ihrem Garten zu kennen: Stauden, Büsche und Kräuter haben alle ihren Platz, auch wenn das Wachstum nicht in eine feste Ordnung gezwungen ist.
Durch ihren Garten geht die Künstlerin jeden Tag mit offenen Augen und sieht deshalb auch die kleinen Dinge, die im Alltag schnell übersehen werden können. So berichtet sie von einem Fuchs, dem sie sich eines Tages Auge in Auge gegenübersieht, weil sich das Tier vor einem Hund versteckt – ein Blickkontakt entsteht, der fast ein Dialog zwischen Mensch und Tier ist.
Den Schnecken Häuser gebaut
„Ich habe schon als Kind die Natur geliebt“, sagt die Autorin und erzählt von einer „Schneckenzucht“, mit der sie sich in ihrer Kindheit einmal versucht hat. „Ich habe den Schnecken Häuser gebaut, aber die Schnecken sind immer wieder abgehauen, und ich hab sie dann wieder eingesammelt“, erzählt sie und muss dabei lachen. Und gern geschrieben habe sie auch schon als junges Mädchen. Kein Wunder also, dass daraus irgendwann ein Buch entstehen musste.
Bildmacherin trifft eher zu
Mit ihren Bildern scheint es ganz ähnlich zu sein wie mit ihren Gedichten. Karin Hartel lässt sich von der Natur inspirieren und fotografiert Landschaften, Pflanzen und Tiere. Am Computer bearbeitet sie ihre Bilder, lässt Kollagen entstehen, oder sie arbeitet Details heraus. Auch für das nimmt sie sich jedes mal viel Zeit – an einigen Bildern hat sie Tage gearbeitet. Den Bildern sieht man an, wie intensiv Hartels Beziehung zur Natur ist. So werden die Bilder, die Hartel auf Kunststofffolie druckt, wie ihre Literatur etwas, in das man sich vertiefen kann. Sie selbst sieht sich allerdings nicht als Malerin, sondern als „Bildermacherin“, sagt sie selbst. Diese Bezeichnung, meint sie, trifft eher zu auf das, was sie tut.
Ihr Mann Bernd unterstütze sie bei ihrer Arbeit sehr, erklärt Karin Hartel. „Das Buch hätte ich ohne ihn nicht fertig bekommen.“