Dienstag, 6. Oktober, um 20 Uhr, liest Gabriele Loges in Pfullendorf
Am Dienstag, 6. Oktober, um 20 Uhr, liest Gabriele Loges in
Pfullendorf bei "Literatur im Herbst" in der Mediathek der Realschule aus "Hier
wie anderswo" und dem "Tisch des Dichters".
Gabriele Loges
Der Tisch des Dichters
Erzählungen und Gedichte
Wie bereits ihr erstes scheint auch Gabriele Loges zweites Buch ‚Der Tisch des Dichters' wieder ein großer Erfolg zu werden.
Kleine ‚Kabinettstückchen aus dem zwischenmenschlichen Mit- und
Gegeneinander' umreißt der Redakteur der Schwäbischen Zeitung in einer
Rezension den Inhalt des Buches, wobei ein ‚leicht schwermütiger
Duktus' vorherrscht, der ‚aber immer wieder seinen nachdenklichen Humor
aufblitzen lässt. Und manchmal winkt aus dem Hintergrund Gabriele
Wohmann, wie zur Erinnerung.' Alle Rezensenten und Leser loben die
leichte Lesbarkeit des Buches in den Prosatexten, die aber keinesfalls
auf Kosten der inhaltlichen Tiefe der Auseinandersetzung geht, nichts
an Herstellung von emotionaler Betroffenheit nimmt. Vielmehr gelingt es
der Autorin in ihrer ganz eigenen Manier, eine Sprache zu finden, die
dem Leser immer verständlich bleibt, bei ihm einen eigen Ablauf von
Erinnerungen und Bildern ermöglicht.
Reiz übt dabei nicht nur die Titelgeschichte ‚Der Tisch des
Dichters' aus, die eine Auseinandersetzung mit eigenen literarischen
Entwicklungen und Positionen auf der Basis einer geradezu heiteren
Geschichte um die Erbschaft, sein alter Esszimmertisch, des
Dichterfürsten Thomas Mann beinhaltet. Jede der Erzählungen enthält
eine Erzählstruktur, in der sich die Erzählabsicht fast spielerisch
einbettet. Die Autorin kennt zudem die Menschen, die Verwicklungen über
die sie schreibt, sei es die Verzweiflung der vor dem Selbstmord
stehenden Frau oder die Schwierigkeiten der Positionsbestimmungen als
Frau und Mensch bei einer Migrantin. Daher wirkt die Brechung der
literarischen Fiktion überzeugend. Loges schreibt eine ehrliche
Literatur, die jeder Leser nachvollziehen kann, bei aller Tiefe der
Problemstellung. Den Umgang ihres Könnens mit dem Wort beweist die
Autorin dabei endgültig in ihren eingestreuten Gedichten, die in ihrer
sprachlichen und inhaltlichen Intensität keinen Vergleich mit den
Produktionen reiner Lyriker zu scheuen braucht.
Fast weiß man nicht, was man als nächstes von Gabriele Loges lesen möchte: einen neuen Gedicht- oder einen neuen Prosaband.
Das Buch ist ab sofort im Buchhandel oder direkt im Geest-Verlag (www.Geest-Verlag.de) erhältlich.
Geest-Verlag 2004
ISBN 3-936389-04-7
10 Euro
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Gabriele Loges:
Hier wie anderswo: Geschichten aus Hettingen
Vechta-Langförden: Geest-Verlag, 2007
ISBN: 978-3-86685-087-3,
11 Euro.
„Hier wie anderswo“: Geschichte in Geschichten
In einer Sammlung von
neunzehn Geschichten wird auf unterschiedlichste Weise das Leben der
Hettinger zum Thema. Es sind Erzählungen von der Kaiserzeit bis heute.
Es sind die Geschichten der Einheimischen, der Zu- und Weggereisten.
Ein Schwerpunkt bildet die Zeit um den Zweiten Weltkrieg.
Neben der klassischen
Geschichtsschreibung, die sich auf Dokumente und Archivalien stützt,
gibt es die erzählte Geschichte, die zunehmend als wichtige
Geschichtsquelle erkannt wird. Beides hat seine Berechtigung, beides
muss, um Bestand zu haben, aufgeschrieben sein. Hettingen hat die
Stadtrechte schon vor mehr als 600 Jahre erhalten, aber erst mit der
Urkunde, mit der schriftlichen Nennung, kann es heute gefeiert werden.
Gabriele Loges, geboren
und aufgewachsen in Horb-Dettingen, wohnt seit 1986 mit ihrer Familie
in Hettingen. Ihre Tante, Johanna Wannenmacher, geb. Wolf, war nach dem
Krieg und bis zu ihrer Pensionierung in Hettingen Lehrerin. Die
Geschichten im Buch sind Begegnungen und Begebenheiten, die ihr
aufgefallen sind, die ihr erzählt wurden. Es sind sehr persönliche
Lebenserfahrungen und sie werden aus der Sicht der Hettinger, die sie
erzählt haben, geschrieben. Die Geschichten in ihrem Buch sind
anonymisiert und literarisch gefasst.
Für die Hettinger
Bürgerinnen und Bürger haben die Geschichten einen hohen
Wiedererkennungswert, für alle anderen Leser, stehen sie exemplarisch
für ein Leben in einem bestimmten Lebensraum, konkret auf der
Schwäbischen Alb. Allerdings ist der Raum nicht abgeschlossen, sondern
durchaus weltoffen. Was in Hettingen geschieht und geschah, könnte –
vielleicht – auch „anderswo“ passiert sein.