Wie schön: Muro singt! "Berne bringt ..." Liebeslieder der spanischen Renaissance Konzertkirche Warfleth,

Wie schön: Muro singt!
"Berne bringt ..." Liebeslieder der spanischen Renaissance
Konzertkirche Warfleth, Sonntag 3. August, 17:30 Uhr

"Besser zu leiden als garnicht zu lieben"

Allen Daheimbleibenden oder spät in den Urlaub Startenden beschert "Berne bringt ..." einen Ohrenschmaus der besonderen Art: Liebeslieder der spanischen Renaissance, dargeboten in der schwebend leichten Besetzung Sopran, Laute, Gambe von drei jungen Experten für Alte Musik: der spanischen Sängerin Anna-Elisabet Muro, dem deutschen Lautenisten David Leeuwarden und dem ungarischen Gambisten Dávid Budai.

Die unerwiderte, die unmögliche Liebe, das ist die nie versiegenden Quelle der spanischen Textdichtungen der Renaissance. Der Liebende, dessen Gefühle nicht positiv beantwortet werden, verharrt in seiner Einbahnstraßen-Liebe, obwohl er die Aussichtslosigkeit seiner Situation erahnt oder gar genau um sie weiß, er lässt nicht von ihr, so sehr ihn das auch quält. Kann es sein, dass er dies sogar genießt? Juan del Encina, als Dichter und Komponist einer der bedeutendsten Repräsenten der spanischen Polyphonie, deutet diese Möglichkeit an, wenn er einem Villancico das Bekenntnis einschreibt: "Es ist besser zu leiden, als nicht zu lieben".

Bezüge zur italienischen Renaissance und zu Petrarcas "Laura" liegen offen zutage. Demgegenüber glänzt die nicht-sakrale Musik der spanischen Renaissance damit, dass sie aus der traditionellen Volksmusik des Landes schöpfte und sich so ihr spanisches Idiom bewahrte. Romance, villancico, canción und ensalada, diese Liedformen entstammen allesamt der Volksmusik. Charakteristisch ist ihnen das Ungekünstelte, die Einfachheit, in der die Komponisten den zu Herzen gehenden Ausdruck suchen und finden.

Um diese bewegende, durch pure Schlichtheit anrührende Musik authentisch zu gestalten, verkörpert Anna-Elisabet Muro geradezu eine Idealbesetzung. Geboren in Barcelona, erhielt sie dort ihre erste Gesangausbildung bei Margarita Sabartés, die sie bei Elke Holzmann in Bremen fortsetzte. Nach dem Ersten Staatsexamen in den Fächern Musik und Spanisch folgte ein Gesangsstudium mit dem Schwerpunkt Alte Musik bei Professor Harry van der Kamp und Clemens Löschmann an der Hochschule Bremen. Muro widmet sich vorwiegend dem Oratorien- und Liedrepertoire und singt außerdem in verschiedenen Ensembles Musik der Renaissance und des Barock. Auch bei verschiedenen Barockopernaufführungen wirkte sie mit; dazu kommen klassische Rollen z.B.  als Susanna in Mozarts „Le Nozze di Figaro" und als Euridice in Glucks „Orfeo ed Euridice". Liederabende mit Muro klingen schon wegen der zauberhaften Natürlichkeit, mit der die Sängerin agiert, lange in einem nach. Die Presse lobt ihre Vortragskunst in höchsten Tönen: „Muro sang mit schlankem, auch in den Koloraturen anstrengungslos und leicht geführtem Sopran, der ein feines, silbriges Strahlen besitzt, und bestätigte so erneut ihre überzeugenden Qualitäten in punkto Alte Musik: Schlank, mühelos, fein."

Begleitet wird die Sängerin von David Leeuwarden, der das Lautespielen u. a. bei  Joachim Held, Lee Santana, Simon Linné und bei Frank Pschichholz erlernte, und von Dávid Budai an der Gambe. Budai, in Budapest geboren und dort zunächst an der Geige ausgebildet, hat Meisterkurse in ganz Europa absolviert, er studierte in Leipzig und in Bremen bei Hille Perl.  Er tritt mit verschiedenen Ensembles auf, z.B. Weser Renaissance, Resonantia Leipzig und Michaelis Consort, zudem unterrichtet er regelmäßig Viola da Gamba und Improvisation.

Das Konzert wird gefördert durch die Oldenburgische Landschaft KdöR mit Mitteln des Landes Niedersachsen.

Vorbestellung, Infos: Reinhard Rakow, tel. 04406-920046
www.reinhardrakow.de, berne-bringt@t-online.de
Eintritt: 15,00 Euro.
Schüler, Studenten, Auszubildende, Erwerbslose frei

veranstaltungsdatum: 

3. August 2014

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