In Arbeit: Robbenjagd in Berlin - Humorvolle Erzählungen aus dem Leben eines Russlanddeutschen - von Alexander Reiser
Reiser, Alexander
Robbenjagd in Berlin
Humorvolle Erzählungen aus dem
Leben eines Aussiedlers
Geest-Verlag 2009
Etwa zwei Millionen Auswanderer aus der ehemaligen Sowjetunion wohnen inzwischen in der Bundesrepublik. Zerstreut auf das ganze Staatsgebiet, trifft man auf sie in nahezu jeder Gemeinde oder Stadt. Die ‘unbekannten Nachbarn’, deren Präsenz man wahrnimmt, von denen man aber nicht viel weiß, außer den sporadischen Schlagzeilen der Boulevardpresse. Dabei, aus einer ganz anderen Welt kommend, meistern sie geschickt und mit viel Überlebenskunst ihren Alltag hier …
‘Robbenjagd in Berlin’ befasst sich mit diesem Alltag der ‘Russlanddeutschen’. In mehr als dreißig Kurzgeschichten, die dem Leser einen Überblick über das Leben der Auswanderer in Deutschland und vor der Abreise in Russland verschaffen, vermittelt sich über das humoreske Moment viel über die Selbstdefinition und das Selbstbewusstsein der Auswanderer. Zugleich sind die Erzählungen eine satirische Abrechnung mit einer verfehlten Migrationspolitik gegenüber Menschen, die sich aus den enferntesten Regionen Russlands auf den Weg gemacht haben, in ‘ihr’ Deutschland zu kommen und es trotz aller Bemühungen und Erfolge wohl nie so richtig schaffen werden, anzukommen.
Der Autor
Alexander Reiser, 1962 in Sibirien geboren, bereiste als Seemann die Pazifikküste Russlands von Sachalin über Kamtschatka bis zur Beringstraße und weiter der Nordpassage nach bis nach Murmansk. Er arbeitet als Saisonarbeiter auf einer Lachfischfabrik und war beim Bau der transkontinentalen „Baikal- Amur Eisenbahn“ dabei, als Pelztierjäger in den Gebirge Suchate-Alin und als Ginsengsammler in der Ussuri Taiga an der Grenze zu China. Nach dem Studium „Journalistik“ an der Universität in Wladiwostok (Abschluss 1991) arbeitete er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften in Wladiwostok (Russland). Ende der 90-er Jahre verschlägt es ihn nach Berlin.
1996 veröffentlichte er in Moskau seinen ersten Roman "Das alte Johannes-Evangelium" (Gotika, Moskau), den er seinem im Stalin-Lager umgebrachten Großvater widmete. In seinem zweiten Roman "Die Rückkehr des Odysseus" erzählte er dem russischen Publikum die Geschichte eines Auswanderers nach Deutschland. In seinem erstem in der deutsche Sprache geschriebenem Erzählungsband "Die Luftpumpe. Lustige Geschichten aus dem Leben der Aussiedler" (Robert Burau Verlag, 2001), über die Adaption der Rußlanddeutschen in Deutschland, tritt der Autor als Meister der Situationskomik auf. In Zusammenarbeit mit Reingold Schulz erschien im sein Sammelband „99 Anekdoten von Aussiedlern“ (Robert Burau Verlag, 2005) in Deutsch und in Russisch.