Bericht über Buchpremiere von Rudolf Schlabach (NWZ)

Irdische Beziehung kommt gut an

Lesung Rudolf Schlabach stellt Gedichtband „Irdisch wie Du“ bei Lesen & Mehr vor

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Rosemarie (links) und Rudolf Schlabach sowie Inge Witzlau vom Geest-Verlag lasen aus dem Gedichtband „Irdisch wie Du“ vor. BILD: Jantje Ziegeler  Bild vergrößern

von Jantje Ziegeler

Hude - Schon zu Schulzeiten schrieb Rudolf Schlabach Gedichte. Heute ist der Huder 87 Jahre alt und stellte am Freitagabend bei einer Lesung seinen im Geest-Verlag erschienenen Gedichtband „Irdisch wie Du“ vor. In rund einer Stunde gab Rudolf Schlabach in der Buchhandlung „Lesen & Mehr“ einen Einblick in sein Schaffen. Seine Frau Rosemarie Schlabach sowie Inge Witzlau vom Geest-Verlag unterstützten ihn dabei. Zwischen den Gedichten, die die drei abwechselnd vorlasen, gab es kurze musikalische Einlagen.

„Bewundernswert, dass er in seinem hohen Alter noch diese Lesung meistert“, meinte eine Zuhörerin. Zu manchen Gedichten gab der Autor auch einige Hintergrundinformationen preis. So ist das Gedicht „Du“ zum Beispiel bereits vor mehreren Jahren erschienen, in dem Schlabach den „Herrn“ beziehungsweise auch den „Vater“ anspricht. „Dann bekam ich einen Anruf aus Zürich von der evangelisch-reformierten Kirche. Sie wollten wissen, ob ich es gestatten würde, dass der Text im Gesangbuch aufgenommen wird“, erzählte Rudolf Schlabach. Er war einverstanden. „So bin ich sozusagen auch Gesangsbuchautor geworden“, scherzte er.

Die Beziehung zu seiner Frau, mit der er seit 1954 verheiratet ist, thematisierte Schlabach in seinen am Freitag vorgestellten Gedichten ebenfalls, zum Beispiel in „Du und ich“. „Schön, nicht?“, flüsterte eine Zuhörerin ihrer Nachbarin zu. Die stimmte zu.

Auf den 176 Seiten setzt sich der Gedichtband vor allem mit der Frage des Seins des Menschen auseinander, mit dem Altern und dem Tod. Aber auch das Verhältnis von Natur, Mensch und Gesellschaft hat Rudolf Schlabach kritisch beleuchtet.

„Toll, dass der Geest-Verlag unbekannten Autoren und neuen Ideen so offen gegenübersteht“, bemerkte Gerburg Schaller von der Buchhandlung „Lesen & Mehr“.