Ein tolles Weihnachtsgeschenk - Kinder der Paul-Maar-Schule in Oldenburg erhalten ihr Buch
Wir wünschen allen Kinder ein frohes weihnachtliches Lesefest
Bilder der Paul-Maar-Schule in Oldenburg
Presseinformation
Kinder, Eltern, Lehrer und Betreuer verfassen ein eigenes Buch
Wir Kinder von der Paul-Maar-Schule - ein ganz besonderes Buch- und Schreibprojekt mit vielen Beteiligten
"Wenn Kinder schreiben, schreiben sie sich die Seele aus dem Leib, malen Worte, die treffen, berühren und bewegen, sie schreiben erstaunlich gut und das ganz ohne Wissen um Versmaß, Kommaregeln und Metaphern." Das sind Sätze der Oldenburger Autorin Anne Rakel, auf deren Anregung hin das Schreibprojekt der Paul Maar-Schule in Zusammenarbeit mit dem Geest-Verlag und der Evanglischen Familien-Bildungsstätte entstanden ist. Beinahe 150 Kinder und Erwachsene nutzten an zwei Schreibtagen, die vom Leiter des Geest-Verlage, Alfred Büngen, konzipiert waren, die Möglichkeit, über einige sie berührende Themen frei zu schreiben. Der Geest-Verlag führt solche Projekte unter dem Titel 'Literarisches Schreiben' (in Abgrenzung vom kreativen Schreiben) mit verschiedensten Schulen mit jeweils individueller Konzeption in der ganzen BRD durch. Diesmal ging es mit den Kindern der Paul-Maar-Schule um Freundschaften, um das Erleben der Corona-Situaion, über wichtige Menschen, über wesentliche Situationen, die man erlebt hat und über wichtige Orte für die Kinder und über einen Tag mit ihrer Lieblingsfigur aus Film, Spiel oder Buch. Aber die Kinder konnten auch ein Gedicht über sich schreiben oder über die Begegnung mit einer Wunschblume fantasieren.
Die Viertklässler der Schule fuhren zu ihrem Schreibtag mit dem Rad in die Ev. Familienbildungsstätte. Dort erwarteten sie zehn Schreibstationen, an denen sie zu den jeweilig angebotenen Themen schreiben konnten. An jeder Station standen Betreuerinnen der Fmilienbildungsstätte bereit, die als Schreibhelfer zur Verfügung standen und auch selber Gechichten schrieben. Und zwischendurch wurde immer wieder gelesen. Im großen Forum, an der Station oder mit dem Schreibpartner in einer Ecke des Hauses. Am Nachmittag waren dann die Erwachsenen, Eltern und Freunde, eingeladen, zu den Themen der Kinder zu schreiben. Tolle Ergebnisse waren rasch zu lesen. Reflexion eigener Kindheitserfahrungen, die für die Kinder sehr wichtig sind zu lesen. Was für Freundschaften gab es bei ihren Eltern, welche Bedeutung hatten sie. Oder welche besonderen Erlebnisse gab es für die Erwachsenen in ihrer Schulzeit. Schreiben mit viel Spaß, ohne Formzwänge, Schreiben als Reflexion eigenen Fühlens und Denkens.
Am zweiten Tag wurden mit den 3. Klassen der Paul-Maar-Schule in den Räumlichkeiten der Schule geschrieben. Auch die Drittklässler schrieben eigenständig an den verschiedenen Schreibstationen. Aufgrund der Corona-Situation konnten die Erwachsenen nicht in der Schule schreiben, schrieben aber intensiv am Nachmittag. Und es war insgesamt auch für die teilnehmenden Lehrerinnen bemerkenswert, mit welchem Ernst und mit welcher Intensität die Kinder frei schrieben, Gedichte verfassten und immer wieder ihre Texte erzählten.
Am Ende der Schreibprozesse wurden die Texte eingesammelt und im Verlag digitalisiert, lektoriert und zu einem Buch zusammenfgeasst. Das Ergebnis: 300 Seiten voller spannender Texte. Ein Leseerlebnis weit über die Grnzen der teilnehmenden Kinder und Erwachsneen hinaus. Ein Beispiel: Ira schreibt in ihrem Beitrag über ihre Freunde: "Meine Freundin kenne ich schon seit dem Kindergarten. Ich spiele viel mit ihr. Bei ihr habe ich auch schon öfters übernachtet. Es ist einfach sehr wichtig, Freundinnen zu haben." In einem der Erwachsenen-Beiträge ist zu lesen: "Ich erinnere mich sehr gut an meine Grundschulzeit. Seit der zweiten Klasse bin ich mit Andrea befreundet und die Freundschaft hält bis heute. Das ist etwas ganz Besonderes für mich!
In der dritten Klasse haben Andrea und ich zusam-men an einem Tisch gesessen. Weil wir aber zu viel miteinander geredet haben, wurden wir wieder aus-einandergesetzt. Das ist uns im Laufe der Schuljahre immer mal wieder passiert.
Mit Andrea teile ich sehr, sehr viele Erinnerungen an die Schulzeit, Lehrerstreiche, die erste Liebe, feiern gehen, und so weiter. Nach dem Abitur und einer Ausbildung haben wir sogar gemeinsam Lehramt studiert und uns eine Wohnung geteilt.
Wir beide sehen uns regelmäßig, Andrea ist unsere Trauzeugin und auch unsere Ehemänner verstehen sich gut. Ich glaube, wir sind beide echt stolz auf un-sere lange und tolle Freundschaft."
Kinder und Erwachsene schreiben auf Augenhöhe, nehmen sich gegenseitig in ihrem Schreiben ernst. Und hinzu kommt, dass alle mitwirkenden Kinder mit Beiträgen im Buch vertreten sind.
Dank der finanziellen Förderung des Buches durch die Theo-und Käthe-Prechter-Stiftung war es heute rechtzeitig vor Weihnachten möglich, allen beteiligten Kindern und Erwachsenen ein kostenloses Autorenexemplar zu übergeben. Die ursprünglich geplante große Premierenfeier musste aufgrund der Corona-Bestimmungen leider entfallen. Gleichwohl ist das Buch ab sofort im Buchhandel oder ab dem Verlag erhältlich. Und die jungen Autor*Innen und auch die beteiligten Erwachsenen sind mehr als stolz auf ihr Buch und würden sich freuen, wenn viele Menschen sich der Texte annehmen und sich insperieren lassen würden, eigene Texte zu verfassen.
Wir Kinder
von der Paul-Maar-Schule
Ein Schreib- und Buchprojekt
der dritten und vierten Klassen
Gesamtleitung und Herausgeber: Alfred Büngen
Initiatorin: Anne Rakel
Pädagogische Begleitung der Schule:
Klasse 3a: Frau Heinemann
Klasse 3b: Frau Reitmeyer
Klasse 4a: Frau Peemüller
Klasse 4b: Frau Braun
Klasse 4c: Frau Teebken
Pädagogische Begleitung durch das Team der
Ev. Familien-Bildungsstätte, u. a.:
Andrea Haase (Koordinatorin des
Familienzentrums Osternburg)
Meike Bruns (Leitung der EFB)
Die Stationen haben am ersten Tag
vorbereitet und betreut:
Elena Eisner
Nicole Gaak
Friederike Hönsch
Ute Putz
Robert Moss
Geest-Verlag, Vechta, 2021
300 S., 12 Euro