Ein wirklich beeindruckender Besuch von Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt in der Janus-Korszak-Geschwisterbibliothek in Lilienthal

Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt stattete gestern der Janusz-Korczak-Geschwisterbücherei in Lilienthal ihren Besuch ab. In Begleitung mehrerer Bürgermeister der Kommunen im Umkreis, Bundestagskandidaten etc. In einem lockeren Gespräch ließ sie sich von Marlies Winkellheide, von MitarbeiterInnen und von Mitgliedern des Geschwisterrats die Bibliothek zeigen und informierte sich über Grundzüge der Arbeit. Die Ministerin und auch die Begleitungen zeigten sich sehr beeindruckt von der Arbeit, die sich eben deutlich von anderen Arbeiten in der Geschwisterarbeit unterscheidet.

Das verdeutlich sich auch noch einmal in der Dokumentation der Janus-Korszak-Tagung, die eigens für diesen Termin fertiggestellt wurde. Daas erste Exemplar der Dokumentation überreichte ein Mitglied des Geschwisterrats der Ministerin, die rasch einen direkten Zugang auch zu den Jugendlichen fand. Ein gelungener Besuch, nicht zuletzt durch das hohe Einfühlungsvermögen der Ministerin.

 

Marlies Winkelheide empfängt Frau Ministerin Rundt in der Geschwisterbibliothek

und erläutert den Bestand und die Aufgabe der Janusz-Korzak-Bibliothek. Alle Gäste zeigten sich äußerst beeindruckt von dieser in der Bundesrepublik einmaligen Einrichtung.

Die Ministerin erhielt vom Geschwisterrat auch feierlich das erste Exemplar der im Geest-Verlag erschiennen Dokumentation

Janusz Korczak- Herausforderungen in der Begleitung von Geschwistern
Mit und von Geschwistern lernen – 30 Jahre Entwicklung von Geschwisterseminaren
19./20. April 2013 in Bremen. Geest-Verlag 2013 übereicht. In dieser Dokumentation, einer absolut gelungenen Mischung von Fachvorträgen und Beiträgen von Geschwisterkindern, Eltern, von Menschen mit Handicap und von Mitarbeitern  etc. verdeutlicht sich noch einmal, dass die Inhalte der von Marlies Winkelheide und ihrem Team betriebenen Arbeit mit Geschwisterkindern sich an den Geschwisterkindern selbst und ihren Fragestellungen orientiert, zudem - anders als bei vielen anderen Ansätzen - sich als Bildungsarbeit versteht, denn Geschwisterkind zu sein, ist keine Erkrankung, verlangt keine eigene Unterhaltungsangebote. Geschwisterkinder wollen in ihrer Arbeit mit ihren Fragen akzeptiert werden, wollen unter sich ihre Fragestellungen mit Hilfe von Fachleuten und Begleitern besprechen.

 

Im Gespräch am großen Tisch kam die Ministerin sehr rasch mit den Jugendlichen des Geschwisterrats ins Gespräch, bewies bei ihren Fragestellungen ein hohes Einfühlungsvermögen für die besondere Wichtigkeit der Einrichtung und der Arbeit.

Aufmerksam nahm sie auch zur Kenntnis, was die Geschwisterkinder zum Thema Inklusion beitrugen, fragte auch direkt nach, was dem einzelnen Jugendlichen die Miwirkung in den Gruppen bringen würde. Und die Geschwister erzählten von ihrem Alltag mit einem behinderten Geschwisterteil, wie anderen Jugendliche reagieren. Vor allem betonten sie immer wieder, wie wichtig es ihnen ist, dass sie einen Ort haben, an dem sie über alles sprechen können, ohne immer alles erklären zu müssen, wie wichtig es ist, dass sie von älteren und jüngeren Geschwistern lernen können, wie wichtig es ist, einen Ort zu haben, in dem sie es lernen, ihre Fragen zu formulieren.

 

Natürlich durfte zum Abschluss des Besuchs das gemeinsame Gruppenfoto nicht fehlen.