Heute lesen die Jugendlichen aus 'Zwischen meinen Welten unterwegs' auf Radio Essen

Aus 'Zwischen meinen Welten' lesen die jugendlichen Autoren ihre Texte auf Radio Essen.

Es wird zwei Sendungen geben, die erste läuft am heutigen  Sonntag 12.2., die zweite am 26.2., jeweils um 19 Uhr auf Radio Essen.

(Am 19.2. wird im Übrigen "Moritz" vorgestellt)

 

In der ersten Sendung laufen die folgenden Geschichten:
Unterwegs
Begegnung 
Als einmal eine Welt neben mir saß
Der Glücksbringer
Eine wie keine
Der Weg ist weit und hart
Wege

Radio Essen ist natürlich überall auch über das Internet zu hören

http://www.radioessen.de/

 

Andreas Klink, Artur Nickel (Hg.)
Zwischen meinen Welten unterwegs
Neue Texte von Kindern und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet
Geest-Verlag, Vechta  2011
ISBN 978-3-86685-321-8
12 Euro

Ich traf andere Reisende, die mir erzählten, dass man auch Gefahr laufen kann, sich in einer anderen Welt zu verlieren. Ich glaube, das kann man vermeiden, indem man sich Zeit nimmt, das Erlebte zu durchdenken und zu verstehen. Es ist wichtig zu wissen, dass es andere Welten gibt. Das Wichtigste jedoch ist, dass man sich seiner selbst bewusst bleibt.
Lisa Neal (19 Jahre)

Ja ich bin eine Hauptschülerin, welche träumt, Ärztin zu werden.
Zwischen diesen zwei Welten bin ich jeden Tag unterwegs.
Miljana Stojanovic ( 16 Jahre )

Auch in unseren Träumen wandern wir durch die unterschiedlichsten Welten, Welten, die unser Verstand für uns entwickelt, die er nur alleine für uns erschafft. Manchmal träumt man Dinge, weilt man nachts in Welten, in denen man denkt, dass das Nichts einen Sinn ergibt, in denen das Oben zu Links und der Norden zu Pizza wird.
Johanna Sip (14 Jahre)

Zwischen meinen Welten unterwegs heißt die neue Essener Anthologie, die im Dezember 2011 erschienen ist. Sie zeigt: auch nach dem Kulturhauptstadtjahr 2010 sind die Kinder und Jugendlichen zwischen Emscher und Ruhr erfreulich kreativ. Das Besondere: sie haben sich weiterentwickelt, deswegen der Titel der Anthologie. Er ist wortwörtlich zu nehmen. Zwischen vielen Welten sind die jungen Menschen nämlich unterwegs, die im Revier leben. Und so äußern sie sich auch. Dabei beschreiben sie nicht etwa nur die Welt, die sie vielleicht mit Erwachsenen verbindet, sie geben vielmehr auch Einblicke in weitere Welten, in denen sie zu Hause sind, die sozusagen neben unserer vordergründig realen Welt bestehen. Ein eigentümliches Phänomen von Gleichzeitigkeit, das hier aufscheint. Denn real ist dieses Nebeneinander so eigentlich nicht. Trotzdem aber zeichnet es gerade Kinder und Jugendliche aus - diejenigen, die im Ruhrgebiet geboren worden sind, und diejenigen, die erst später zuzogen.
Sie alle leben in unserer Welt, aber zugleich auch in anderen Welten, ja manchmal sogar in fünf oder sechs verschiedenen Welten zugleich. Es sind nicht nur irgendwelche Traumwelten, wie man meinen könnte, sondern sehr reale. Und sie hinterlassen bei ihnen Spuren, und zwar sehr konkret. Also nicht nur den sprichwörtlichen Staub an den Schuhen, den man ausschütteln kann, sondern mehr. Kein Wunder, dass sich da die Frage stellt, wo sich ein Jugendlicher tatsächlich befindet, wenn man ihm irgendwo begegnet! Ist da vielleicht der Grund zu suchen, warum sich Erwachsene und Jugendliche oft so wenig zu sagen haben und aneinander vorbeileben? Und wenn die ältere Generation ihre Zeit genauso in unterschiedlichen Welten zugleich verbringt? Nicht auszudenken!
Wie die Kinder und Jugendlichen im Ruhrgebiet ihre Welten sehen und sich in ihnen bewegen, das zeigt die vorliegende Anthologie „Zwischen meinen Welten unterwegs“. Sie benennt verschiedene Welt-Facetten und baut mit ihrer Hilfe so etwas wie ein Weltenkaleidoskop auf. Es ist erstaunlich, wie individuell Kinder und Jugendliche ihre „Welten“-Räume gestalten, in denen sie zu Hause sind, und womit sie konfrontiert werden, wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst! Erstaunlich ist auch, mit welchem Optimismus sie oftmals unterwegs sind, selbst wenn sie eigentlich keinen Anlass dazu haben! Ein gutes Zeichen zwischen den Kulturen! Denn immerhin verlangen die unterschiedlichen kulturellen Milieus, in die sie eingebunden sind, von ihnen oftmals einen ziemlich schwierigen Spagat, wenn sie ihre Identität herstellen und gestalten wollen. Sie haben es ja nicht mehr mit einer für sie homogenen, in sich geschlossenen sozial-kulturellen Welt zu tun! Zwischen den eigenen Welten unterwegs zu sein, heißt für sie tatsächlich, zwischen Welten unterwegs zu sein. Ein Buch, das  dazu einlädt, sich auf Weltenreisen zu begeben, und das zum Gespräch darüber auffordert, was junge Menschen heute umtreibt!
Die Anthologie entstand mit finanzieller Unterstützung der G. D. Baedeker Stiftung Essen, des Lesebündnisses Essen und des Kul¬turzentrums Grend/Festival Literatürk.