Ist fertigsgestellt: Theaterstück 'Heinrich erzählt' zur Premiere des gleichnamigen Buches der 9. Klassen der Oberschule Emstek

Theaterstück Heinrich erzählt

zur Premiere des geleichnamigen Buches

geschrieben von 9. Klassen der Oberschule Emstek

Das Theaterstück wurde verfasst von Gesa Bürster

mit Unterstützung von Sabrine Ferber

 

Hier ein kleiner Ausschnitt. In diesem Theaterstück(dersszenischen Lesung wirken alle ca. 50 Schüler mit, die beim Romanprojekt mitgeworkt haben.

Musik

Szene 1:
Personen: Junge, Mädchen; alle Charaktere.
(Zwei Jugendliche stehen auf der mittleren Bühne, einer von ihnen hat einen Brief in der Hand).

Mädchen: Guck mal, was ich gefunden habe. Ein Brief von Oma.
Junge:Wow cool, der muss ja uralt sein. Lies mal vor, was drin steht.
Mädchen: (Stellt sich an den Rand der Bühne und liest einen Abschnitt aus einem Brief).

„...Das Radio war ein alter Volksempfänger. Es rauschte und knatterte und man konnte kaum etwas verstehen. Kurz nach dem Krieg gab es nicht viel zu essen. Es wurden Lebensmittelkarten ausgegeben. Mit diesen konnte man einkaufen und mehr gab es nicht. In der Schule gab es noch, als ich im ersten Schuljahr war, eine Schulspeisung. 1951 heiratete mein Vater wieder. Meine Stiefmutter war in der ersten Ehe mit einem Homosexuellen verheiratet. Das kam heraus und er wurde umgebracht, von den Nazis. Meine Stiefmutter war eine gute Mutter. Ich bekam noch zwei Geschwister dazu. Wir sind bis heute eine Familie, die zusammenhält. Zu meinem Vater: Er hat lange gebraucht, um die Kriegserlebnisse zu verarbeiten...“

Mädchen: Unglaublich, was die Nazis damals getan haben.
Junge: Und dass so viele einfach still gefolgt sind. Ich hätte mich schon längst gewehrt.
Mädchen: Zum Glück kann uns das heute nicht mehr passieren.
(Die beiden gehen ab und 20 Figuren stellen sich in einem Halbkreis vor der Bühne auf; sie stellen dem Publikum folgende Fragen).
Judith: Das ist die Frage, könnte uns so etwas heute wirklich nicht passieren?
Josef: Passiert nicht so etwas ähnliches immer noch in dieser Welt?
Emil: Wie würden wir uns als Jugendliche fühlen, wenn wir in so einer Zeit gelebt hätten?
Marlies: Würden wir uns gegen so viel Gewalt wehren?
Bernd: Oder würden wir einfach mitmachen?
Hannelore: Würden wir unsere Nachbarn und Freunde anzeigen, wenn es von uns verlangt wird?
Hildegard: Wie würden wir uns überhaupt gegen den Nationalsozialismus wehren?
Erich: Was haben wir von damals gelernt?
Hermann: Haben wir überhaupt was gelernt?
Klara: Und kann man Opfer und Täter immer so genau auseinander halten?
Gerd: Wie würden wir heute mit dem Krieg umgehen?
Hans: Wie würden wir mit den vielen Verlusten umgehen?
Klaus: Wie viel wissen wir überhaupt über die damalige Zeit?
Gisela: Hätte man mehr gegen den Nationalsozialismus tun können?
Wilfried: Gibt es einen großen Unterschied zwischen den Jungendlichen damals und denen von heute?
Heinrich: Würden wir heute genauso reagieren wie die Jugendlichen damals?
Maria: Wären wir so mutig und würden den Verfolgten helfen?
Franz: Oder würden wir nur daneben stehen, aus Angst selber verfolgt zu werden?
Peter: Wie fühlen sich die Jugendlichen wohl heutzutage in Kriegsgebieten?
Hanna: Genauso wie Jugendlichen damals?
Ursula: Kann man das überhaupt vergleichen?
Jens: Tun wir heutzutage überhaupt etwas gegen Gewalt?
Karl: (fragt das Publikum) Erkennen Sie sich in einer der Figuren wieder?