Karin Flörsheim und Yilmaz Holtz-Ersahin: Zwischen Rhein und Euphrat fließt das Leben (in der Autorenkorrektur)

Karin Flörsheim und

Yilmaz Holtz-Ersahin

Zwischen Rhein und Euphrat

fließt das Leben

Geest-Verlag 2024

ISBN 978-3-86685-843-5

zahlreiche Fabbilder, 14,00 Euro

 

Bei der in den letzten Jahren entstandenen Lyrik be-gibt sich Karin Flörsheim auf ganz besondere Reisen: ‚Unter meinem Augenlied’ benennt und beschreibt sie Erträumtes und Ersehntes. Karin Flörsheim schöpft aus den Landschaften ihrer Kindheit in Chemnitz und dem Erzgebirge, ihrer großen und kleinen Kulturwelt-reisen, so wie aus ihrem Studium der bildenden Kunst bei Otto Piene in Düsseldorf und der Famous Artist school Amsterdam. Meditativ entstehen ‚musikalische‘ Farben und Formen, die sie nicht nur auf Lein-wand, sondern auch in ihre Lyrik täglich einfließen lässt. Ans Bett ‚gebunden’ nutzt sie täglich Momente ihrer Kraft um zu malen und zu schreiben und über-windet so ihre körperlichen Schmerzen. Dabei spielen klassische Musik und Lesen (durch Hörbücher) bei ihr eine zentrale Rolle.
Die Liedvertonungen von Friedrich Rückert  durch die Komponisten Gustav Mahler, Clara und Robert Schumann und Franz Schubert haben Karin Flörs-heim immer wieder inspiriert.
Yilmaz Holtz-Ersahin erzählt, dass mit Karl Mays Reiseerzählung ‚Durchs wilde Kurdistan‘ – Rückerts Worte ihm zur Grundlage seiner ersten Deutschstudien wurden (Goethe und Heine folgten gleichermaßen und dann füllte sich nach und nach seine große Bibliothek).
Die Schönheit der Natur als eine Heimat in Gedanken und als Nest spielen auch bei Yilmaz Holtz-Ersahin eine zentrale Rolle. Beide, Karin Flörsheim (geb1930 in Chemnitz) sowie auch Yilmaz Holtz-Ersahin (geb1972 in Hinis) finden in diesen Köstlichkeiten der lyrischen Landschaft Ankommen und Trost, eine Beheimatung in NRW, dem Land, das beide verbindet.
Für viele Kunst- und Kulturfreunde ist Yilmaz Holtz-Ersahin als Direktor einer Stadtbibliothek oder auch als interkultureller Leiter diverser Workshops und Lehrbeauftragter der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bekannt. Andere kennen ihn durch seine Musik, lieben seine Lieder und Stimme. Hier erhalten wir nur eine Kostprobe seiner interessanten Biographie, seiner interkulturellen Arbeit und können lediglich die Texte seiner Lieder lesen und auf Veranstaltungen warten, in denen der Hörgenuss im Vordergrund steht.
Vor drei Jahren fragte ich auf einer Lesung Yilmaz Holtz-Ersahin, ob er die Lyrik meiner Mutter auch teilweise singen könnte. Da erfuhr ich erst, dass seine Familie seit Generationen zu den Dengbêj-Barden  gehört – und es passte wunderbar.

„Ich fand in Düsseldorf am Rhein in der Lyrik von Karin Flörsheim die tröstenden Worte, die mir meine Mutter in Izmir, ans Bett und Beatmungsgeräte gefesselt, nicht mehr geben konnte.''
Daraus entstand dann diese einmalig wertvolle Korrespondenz.

Daniela Flörsheim