Pro-Regio-Online liefert begeisternde Rezension der 'Kleinstadt-Geschichten' von Sigrid Schüler-Juckenack

 Rezension des Buches von Sigrid Schüler Juckenack auf

PRO-REGIO-ONLINE

 

Sigrid Schüler-Juckenack: Geschichten aus der Kleinstadt. Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2008. (ISBN 978-3-86685-145-0)

Die
literarische Gattung der „Kleinstadtgeschichten“ erlebt in diesem Buch
eine Aktualisierung: Es portraitiert die kleinen Nöte von
Kleinstadtmenschen der Generation 40plus in einer flotten, modernen
Sprache, die durchaus ernste Themen (die ernst sind, weil sie die
Menschen direkt betreffen, oder im Nahbereich geschehen, oder aus
zwischenmenschlicher Verunsicherung resultieren) mit einem
heiter-ironischen Grundton auflockern und zu einem leichten Schmunzeln
provozieren. Alle Szenen wirken irgendwie wie selbst erlebt oder
unmittelbar vorstellbar, wie zum Beispiel der Nachbarstreit darüber
welcher Garten nun schöner sei, wie echte Gartenpflege auszusehen habe
und wer der bessere Gärtner sei. In solchen Szenen schaukelt sich
längst überwunden geglaubtes kleinstädtisches Kleinbürgerverhalten in
moderner Form wieder hoch. Oder auch die Szene, als es dem Neumitglied
im Musikzug des Schützenvereins schwer fällt, den Marschrhythmus zu
finden, Marschieren und Musizieren in Einklang zu bringen. Diese
Metapher für das unauffällige Mitmachen, das problemlose Eingliedern
und das reibungsfreie Mitmarschieren hat durchaus eine tiefergründige
Bedeutung im Kleinstadtleben, das verlangt, bei aller Beobachtetheit
immer den richtigen Ton zu finden. Auch wenn die Kleinstadt als Begriff
in diesem Buch so gut wie nicht vorkommt ist sie doch in jeder Zeile
als dauerhafte Hintergrundfolie präsent.