Nwz berichtet über die Anthologie 'Grenzerfahrungen' der Berner Bücherwochen

„Rache des Wurstels“ braucht am längsten

KULTUR 386 Einsendungen für die Berner Bücherwochen – Jury hat nun 5000 Seiten zu lesen

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Lesestoff: 368 Autoren aus der ganzen Welt schickten ihre Werke ein. BILD: DPA Bild vergrößern

AN
DEM WETTBEWERB BETEILIGEN SICH SCHREIBER VON DER FRISEURIN BIS ZUM
MEDIZINPROFESSOR. DIE BESTEN BEITRÄGE WERDEN VERÖFFENTLICHT.

EB

BERNE - „Die Rache des
Wurstels" brauchte am längsten: Am 30. Juni fristgerecht mit dem
Poststempel versehen, ging die so betitelte Kurzgeschichte eines Wiener
Autors, im Brotberuf Zoologe und Universitätsassistent, am 15. Juli,
also nach mehr als zwei Wochen, in Berne ein: Ein Rekord.

Post aus Neuseeland

Zusendungen aus den USA (12 Tage) und Neuseeland (10), ein Einschreiben
gegen Rückschein aus Rumänien (9) brauchten deutlich weniger
Postlaufzeit, und sogar der Brief einer Augsburger Studentin,
eingetütet in Berlin und versandt zunächst nach Bern in der Schweiz,
war in acht Tagen in Berne in der Wesermarsch, um dort in den Fundus
der Texte zur Ausschreibung „Grenzerfahrungen" aufgenommen zu werden.

368 Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt bewerben sich
mit ihren Einsendungen um Aufnahme in die Anthologie
„Grenzerfahrungen", die der Geest-Verlag Langförden im Rahmen der
Zweiten Berner Bücherwochen im Herbst veröffentlichen wird.

„Das ist schon eine stolze Zahl", meint auch Verleger Alfred Büngen
nach langjährigen Erfahrungen mit Ausschreibungen. „Bei manchen
Ausschreibungen ist man froh, wenn hundert Teilnehmer zusammenkommen".
Hohe Beteiligung und gute Akzeptanz dürften sich dem Reiz des Themas
und der Allgegenwart des Internets verdanken.

Friseurin und Professor

Im Vergleich zu den ersten Berner Bücherwochen kommen die meisten
Beiträge zwar unverändert aus der Wesermarsch; der Anteil der Autoren
von außerhalb ist aber deutlich gestiegen. Bezogen auf das Bundesgebiet
stellt das Postleitzahlgebiet 2 mit 103 Einsendungen (28 %) den
Spitzenreiter; die übrigen Bereiche, von 0 bis 9, sind flächendeckend
mit jeweils rund 6 % vertreten. Der Rest entfällt aus Zusendungen aus
dem Ausland (Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Rumänien.
Neuseeland, USA). In der Hitliste der Orte führt Berlin (29 Beiträge)
vor Berne (27) und Bremen (19), München (17) und Oldenburg (14). Rang 6
belegt Wien mit 12 Teilnehmern.