Gedicht des Tages

Wolfgang Buchhorn - Kein Trost (Gedicht des Tages)

Kein Trost

Der Himmel ist kein Trost
Für all das Ungemach auf Erden
Dort wohnt kein Gott der alles lenkt und richtet
Die Liebe findet auf der Erde statt
Wenn Mensch den Menschen ehrt

Der Blick zum fernen Sternenzelt
Macht wohl die Nöte kleiner
Nimmt keine Sorge weg
Und nicht den Tod

Was bleibt sind grenzenlose Fragen
Und keine Antwort die beruhigt

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Marianne Pumb - Ausgegangen (Gedicht des Tages9



 

Ausgegangen

Ich möchte ausgegangen werden
Doch wohin
Wie wird das sein dort oben
Oder nichts

Mein Leib mein Leben
Will ertötet werden
Doch ach beileibe nicht
Ich will leibhaftig sein

Und bin ich auch beleibt
Leibeigen noch dazu
Von meiner Kümmernis  
Ich möchte Ruhe finden

Möcht rastend mich erquicken
Trübseligkeit leb’ wohl
Und Not um mich herum
Lebt ab, lasst mich allein

Ich will lebendig sein

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Herbert Mannel - Jeder küsst nur seinen Schatten (Gedicht des Tages)

Ein stilles Leben,
farbloses stilles Leben.
Sonne scheint ausgelöscht,
Schatten durchwandern den Raum.

Da sitzen wir
und trinken den blutigen Kaffee,
schwarz muss er sein, schön schwarz.
Eingesperrt in unserer Welt, schauen wir
nicht mal mehr aus dem Fenster,
schauen lieber den Porno im TV.

Dein Jammern überall,
doch das Rauschen des Meeres
hörst du nicht
in diesem Überlebensspiel
mit gefühllosen Akteuren.
Der Käfig unseres Lebens.

Alle auf der Suche.
Niemand weiß genau,

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Doris Egger - Anklage (Gedicht des Tages)

anklage

sie raubten mir meine kindheit
ich sah wortlos verstummt zu

sie wollten mich zum
erwachsen sein zwingen

doch ich wehrte mich
gab all meine fantasie her
um sie zu übertölpeln
um mir ein stück
meiner kindheit zu bewahren

ich malte mir meine seele
aus dem leib
damit sie mit dem rest
meiner kindheit
auf papier existiere

ich besudelte unschuldig-weißes
papier mit worten
wie sich ein kind
spielend
mit schlamm
beschmutzt

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Gerhard Rombach - Friede auf Erden (Gedicht des Tages am 28. Juli)

Gerhard Rombach

 

Friede auf Erden

 

Ein Morgen wie geschaffen

für Vogelgesang und

Frühstück auf dem Balkon

 

Friede auf Erden bis

die Zeitung kommt

 

Krieg in Kongo

Hungersnot in Eritrea

Bomben in Afghanistan

 

Wie soll man da in Ruhe

seine Brötchen essen können

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Gerhard Butke - Keine Blumen (Gedicht des Tages am 26. März)

Keine Blumen

Auch auf die Gefahr hin
dich zu enttäuschen –
ich bringe dir
keine Blumen mit

Vielmehr lade ich dich ein
mit mir dorthin zu gehen
wo Wiesenschaumkraut
und Sauerampfer blühen

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