Veröffentlichungen

Olivier Theobald - Geschichte muss man lesen (Gedicht des Tages am 3. April)

Geschichte muss man lesen
und verdauen,
unter modernes Licht stellen,
aus dem Jahresnebel enthüllen -

 

Geschichte ist nie allein gewesen,
man soll ihr nicht direkt vertrauen,
eher nach den Quellen fahnden,
die manchen Wunschtraum erfüllen -

 

Geschichte ist meistens nur die Verbindung
zwischen Sonne und Schatten:
Ein Sinn, den man oft vermisst -

 

Geschichte ist Überwindung,
nichts für die Satten,
besonders wenn's die eigne ist -

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Eva Kannengießer - Leidenschaft (Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort )

Leidenschaft

Es ist so befreiend. Ich lasse mich fallen. Schritt für Schritt ein neues Gefühl. Und nach jedem Schritt geht es mir besser. Als ich damit anfing, hätte ich das nie gedacht. Wenn ich trauere, ist es das beste Aufmunterungsmittel, das es gibt. Ich fühle mich frei in diesem Moment. Als würde ich schweben. Wegtreten. Nicht da und trotzdem an-wesend sein.

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Buch: 

Wolfgang Buchhorn - Grenzen (Gedicht des Tages)


Grenzen


Grenzenlos-sein
Ein bildloser Traum
Von sehnsuchtsvoller
Anspruchsloser Jugend

Grenzen umgehen
Grenzen überspringen
Aber
Lässt Freiheit zerbröseln
Wie abfallender Stuck

Grenzen wollen erfahren
Durchlitten, gebildet sein
Manchmal schlaflos
Und mit blutig zerkratztem Schrei
Und dann die Begrenzungen
Hassen
Und
Mit einem mutigen Sprung
Sie
In Freiheit
Lassen

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Christl Schmidt-Holländer - Nebelwandern (Gedicht des Tages)

Nebelwandern

Ist das der Weg,
den ich kenne?
Er verliert sich,
sagt mir nicht mein Ziel.
Undurchdringliche Welt.
Weiche Watte, ohne Geräusch.
Kein Vogel,
es zittert kein Blatt.
Doch er ist es –
weiß von ihm aus besseren Tagen.

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Sanifaz Hallioglu - Das Auge der Zuneigung (Gedicht des Tages)

Auge der Zuneigung

Das Auge der Zuneigung entfernte ich eines Tages
Um ohne Hilfe die Umgebung zu schauen
Die Farben verzerrten sich, gesichtslos die Gesichter,
Liebe verachtet, Güte umgekippt

Nachtigallen ohne Zunge, Mütter herzlos
Bäume ohne Ast blätterlos sah ich
Freunde, Verwandte, leiden konnte ich nicht mehr
Alle als meine Feinde empfand ich

Der Himmel auf Erden zur Hölle werdend
Was Mitleid heißt, wusste ich nicht mehr
Ekelte mich vor allem, was ich sah
Auch hören wollte ich nichts mehr

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Melissa Meinhardt - Was uns bleibt (Jugendliche melden sich zu Wort)

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Was uns bleibt

Was bedeutet Morgen?
Morgen bedeutet Zukunft.
Was bringt die Zukunft?

Wir, die wir in einem Jahr das Abitur haben wer-den, erhoffen uns
viel von der Zukunft: einen Ausbildungsplatz, ein gutes Studium, einen
Job, der Spaß macht und bei dem man dazu noch gutes Geld verdient.

Aber ist das die Realität?

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Salim Romdhami - Bin kein Deutscher und kein Tunesier (Jugendliche melden sich zu Wort)

Download: Audio icon salim1_0.mp3

Bin kein Deutscher und kein Tunesier

Mein Name ist Salim, ich bin in Essen geboren und aufgewachsen. Ich bin gebürtiger Deutscher,

werde aber als Tunesier gesehen. Die Stadt ist mir nicht fremd, weil ich sie schon lange kenne.

Ich lebe hier, weil mein Vater vor etwa dreißig Jahren sich hier angesiedelt hat,

um Arbeit zu finden, da es in Tunesien keine Arbeit gab. Das Land ist erst 1954

von Frankreich unabhängig geworden. Tunesien war damals arm und hatte keine Arbeitsstellen.

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Bettina Thierig - Beim Luftholen (Gedicht des Tages)

Beim Luftholen   
(Für Helene)

Ich gehe
Nein gehe
Nein laufe
Und schnelle
Ich schreite
Und wanke
Ich wand're
Ich gehe
Nein schleiche
Spaziere
Ich gehe
Ich wetze
Ich renne
Ich eile
Und gehe
Nein walke
Ich wandle
Stolziere
Ich sprinte
Ich schlend're
Ich gehe
Ich gehe

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