Carina Göbel -Zauber

Zauber


Geleitet von all den bunten Lichtern schlängelt sie sich durch die Menschenmassen. Vor ihr, hinter, neben ihr Beine, über ihr die dazugehörigen Körper. Hier ein Knie, dort ein Knie, gegen das sie läuft, das sie aber nicht davon abhält weiterzugehen. Sie riecht Zimt und Honig, Lebkuchen und Milch, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln und zwischen all den Beinen sieht sie lauter Stände voller Süßigkeiten, Getränke und Geschenke und die vielen Lichter daran. Jedes Kind gleichen Alters hätte um einen Luftballon oder einen Teddybären gebeten, doch sie lässt sich durch nichts davon abbringen weiterzugehen. Es zeigt sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie da angekommen ist, wo sie hinwollte. Dort sieht sie ihn, den größten beleuchteten und einzigen Weihnachtsbaum, den sie je gesehen hat, und darunter die Krippe. Ein glückliches Kind, das wie versteinert steht und dieses Bild, die Gerüche und all die Lichter nie mehr vergessen wird. Vor allem, als der erste Schnee des Jahres, der erste Schnee, den sie auf ihrer Haut spürt, fällt.