Jana van der Horst - Was es für mich bedeutet

Was es für mich bedeutet

Worte. Worte können vieles in uns auslösen, nicht nur ein Kribbeln im Bauch oder eine Gänsehaut, welche uns leicht frösteln lässt.
Sie können eine gesamte Geschichte schreiben. Meine Ge-schichte wird durch die Wörter:
erhofft, erträumt, aber auch
mit Widerstand und Enttäuschung geschrieben.
Sie lösen etwas in mir aus.
So viel und doch so wenig.
Ein kleines bisschen gelogen und
ein kleines bisschen Wahrheit.
Während ich mir die Zeit nehme zu schreiben, dreht sich die Welt weiter.
Das erste Date im Park,
während einen die Sonne blendet,
der Abschied von geliebten Verwandten und
eine neue Reise beginnen.

Sowohl Gutes als auch Schlechtes geschieht.
Eine Wiedergutmachung oder
das Beharren auf etwas.
Mich ziehen meine Gedanken in die Schule
unter meinen Lieblingsbaum
auf dem Schulhof, umgeben von Gras.
Es ist warm und doch ein wenig windig.
Ich schreibe und höre all die Menschen
um mich herum reden,
während ich im Gras sitze:
Ein lautes Lachen, ein kleiner Streit;
manche Freunde, die zusammenstehen,
aber auch allein.

In meinem Kopf formt sich
die Stimme des Nachrichtensprechers:
die Ukraine, der Klimawandel, aber auch
die Gleichberechtigung für alle Lebewesen.
Es lastet wie Blei auf meiner Brust, während ich mir versu-che auszureden,
ich sei nur ein kleiner dunkler Punkt ...

Und dennoch.

Für mich stehen wir
zwischen Hoffnung und Schrecken;
der Hoffnung, dass man Gutes leisten
und dies auch geschehen kann.

Des Schreckens, dass dies
dennoch nicht genug ist.
Dass die Zeit abgelaufen ist.

Inmitten all diesem Chaos bewältige ich
meine eigenen Probleme wie
meine Klassenarbeiten oder wie ich
auf die Frage „Was möchte ich denn
mal werden?“ antworten soll.
Doch ... solange ich und andere
nicht blind für die Probleme
unserer Mitmenschen werden,
haben wir alle gemeinsam noch eine Chance.
Daran glaube ich fest,
ich kann und darf nicht anders.

Jana van der Horst (15 Jahre)