Laura Sheila Jünemann - Verpachtet
Verpachtet
Ein Zaun grenzt meinen Kosmos
von der Sonnenhalmwiese, deren Gras nach
unten wächst.
Um die blaue Haut meiner Augen
spannt sich ein fleischiges Netz,
das nicht erlaubt, nach innen zu sehen.
Vier Türen können aufgestoßen werden
und keine Schraube sitzt fest genug,
um die schnaubenden Ritter aufzuhalten,
die glauben, dies sei freies Land.
Die Sternsamen wissen, wo sie zu sein haben,
die Flügel der Vögel sind an den Himmel
geklebt worden.
Alles hat seinen Platz, nur fest ist er nicht.
Und so sprießt ein Baum im Munde des Phönix
und meine blauen Fenster werden schwarz bemalt.
Hier, auf meinem Land,
ist alles frei,
sage ich zu den Adligen –
nur ich bin es nicht.