Liv und Ulrike Migdal - Unerhört! Überleben durch Musik im KZ - Vortrag und Musik - Musik und Reflexionen im Dialog am 18.11. um 20.00 Uhr in der Klosterkirche Vechta

 

Liv und Ulrike Migdal

Unerhört! Überleben durch Musik
Musik und Reflexionen im Dialog


Wir blicken in die Abgründe jener apokalyptischen 1000 Jahre mit dem Potenzial – wie wir heute sehen – zur Wiedergeburt, in denen die Zivilisation abgeschaltet war, die Kultur mundtot, vernichtet oder an die nazistische Kandare genommen.
Doch gab es Menschen, die kraft ihrer Kreativität aufbegehrten, mit ihrem künstlerischen Schaffen der Barbarei trotzten und Werke schufen, die in einem nicht mehr zu steigernden Sinn Widerstand waren.  
Sie ist das Herzstück des Abends: Musik als Stimme des Widerstands, Kraftquelle zum Überleben.
Werke, denen diese elementare Energie innewohnt, ob im aufgezwungenen Exil entstanden oder zeitgenössischem Tiefenblick entsprungen, werden in einen Dialog gebracht mit Reflexionen, Erkenntnissen aus Gesprächen mit Überlebenden der Shoa und Zeugnissen aus authentischem Mund.

Ulrike Migdal

Studium der Philosophie, Geschichte und Musik in Bielefeld, Bochum und Köln. Nach der Promotion 1979 Forschungs- und Lehraufträge in Deutschland und New York, u. a. an der New School for Social Research und der Columbia University. Freie Mitarbeiterin u. a. bei der New Yorker Wochenzeitung „Aufbau“. Ausstellungen – Zeichnungen, Malerei – in Deutschland und Schweden. Freie Schriftstellerin, Dozentin und Autorin für den Rundfunk.
Hörspiele, Theaterstücke, Lyrik, Kurzgeschichten und Essays. Publikationen zum Thema „Kunst und Kultur in den Konzentrationslagern“. Übersetzungen bei Campus und Suhrkamp. Zahlreiche Lesungen im In- und Ausland.
Auszeichnungen: Förderstipendium des Kultusministeriums NRW 1985. 2010 Politik und Kultur-Journalistenpreis des Deutschen Kulturrats.


Liv Migdal

Melbourne, Hamburg, Kopenhagen, Berlin, Oslo, Shanghai: Als Solistin mit namhaften Orchestern und Dirigenten ist die preisgekrönte Musikerin auf den Konzertbühnen weltweit unterwegs.

    “Eine der fesselndsten Geigerinnen unserer Zeit, die auf ihrem Instrument Klangfarben erzeugt, die das Publikum in Bann ziehen!” … “Elektrisierend” …”mit expressiver Kraft” … “existenzielles Spiel” … “vom Ohr direkt in die Seele” … “eine Vollblutmusikerin” . . .

2016 gab sie ihr Debüt in der Berliner Philharmonie, im Jahr danach in der Elbphilharmonie. Neben Einladungen von renommierten Festivals wie Schumann-Fest Bonn, Schleswig- Holstein Musikfestival, Mozartiana Danzig, Ludwigsburger Schlossfestspiele und einer Reihe weiterer Musikfestivals in Europa und Asien standen in den letzten Jahren Tourneen nach Australien, Frankreich, Dänemark und Großbritannien im Konzertkalender der Geigerin.

Ein exzellentes Echo der Fachkritik und zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielten Migdals sämtliche bisherige CD-Einspielungen mit Werken vom Barock bis zur Gegenwart, darunter die Aufnahmen mit dem Pianisten Marian Migdal als Duopartner und die für den International Classical Music Award (ICMA) nominierten Acht Jahreszeiten von Vivaldi und Piazzolla mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin.

    „Ein einzigartiges Juwel”
    Phil’s Classical Reviews, USA

Liv Migdal begann ihr Violinstudium als elfjährige Jungstudentin bei Christiane Hutcap an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, das sie mit dem Diplomexamen abschloss. Ihre künstlerische Ausbildung setzte sie in der Meisterklasse von Igor Ozim am Salzburger Mozarteum fort, dem ein Postgraduate Studium in Alter Musik bei Reinhard Goebel folgte. Nach ihrem Masterexamen mit Auszeichnung wurde Liv Migdal in Österreich mit dem Paul- Roczek MusicAward für herausragendes Geigenspiel geehrt.

Seit ihren frühen Konzertauftritten erhielt Liv Migdal eine Reihe internationaler Musikpreise und Stipendien, u.a. Erster Preis Internationaler Ruggiero-Ricci Violinwettbewerb Salzburg, internationaler Hindemith-Wettbewerb Berlin, GWK-Musikpreis Münster, Fritz-Kreisler- Wettbewerb Wien, Mozart-Gesellschaft.
2017 initiierte die Geigerin das – vom Kulturministerium geförderte – Projekt „Verfemten Komponisten eine Stimme geben“.

    „Migdal verwandelt die Werke in musikalische Perlen”
    Pizzicato,Remy Franck, Luxemburg

Nach der Uraufführung eines Liv Migdal gewidmeten Werkes für Violine und Orchester und einer Artist-in-Residence-Spielzeit erschien 2019 das vierte CD-Album der Geigerin „Refuge“ mit Solosonaten von Bach, Ben-Haim und Bartók, das von der internationalen Kritik hoch gelobt und in drei Kategorien für den OPUS KLASSIK 2020 nominiert wurde.

Höhepunkte in 2022/23 sind Auftritte im Musikverein Wien, in der Laeiszhalle und der Elbphilharmonie Hamburg, der Berliner Philharmonie, beim Schumannfest Bonn und Mosel Musikfestival, in der Dresdner Frauenkirche, sowie weitere CD-Einspielungen und Tourneen ins Baltikum, nach Skandinavien, Osteuropa und Australien.
Termin: 18.11. um 20.00 Uhr Vechta, KLosterkirche