Pfund, Richard - Erste erotische Erfahrungen

Erste erotische Erfahrungen

Als junger Mann entdeckt man neben der ersten Liebe auch die erotischen Reize einer Frau. Auf verschiedens-ten Plattformen im Internet kann man als Mann seine Neugier stillen.
Das erste Anschwellen der Schwellkörper zu einer Erekti-on signalisierte mir, dass ich inzwischen in dem Alter war, in dem ich von mehr als einer platonischen Bezie-hung träumte.
Es mangelte mir nicht an erotischen Fantasien, im Ge-genteil. Es gab Tage, an denen ich wie jeder andere jun-ge Mann an nichts anderes denken konnte.
Ich zählte also nicht zur Kategorie asexueller Alien.
Die Sehnsucht nach zärtlicher Berührung, nach dem ersten Kuss, liebevollen Streicheleinheiten … Dem ersten Orgasmus mit einer gleichaltrigen Partnerin, all das ließ sich nicht mehr verdrängen. Der Wunsch nach dem ersten sexuellen Erlebnis wurde immer größer, nur wie sollte er Wirklichkeit werden mit dem Grad meiner Körperbehinderung von 100 Prozent?
Den Besuch eines Bordells hatte ich als Möglichkeit verworfen. Ich wollte körperliche Liebe erfahren, so, wie man es in Filmen mit einschlägigen Szenen sehen kann. Es musste doch auch andere Möglichkeiten geben. Fieberhaft begann ich im Internet zu recherchieren.
Zunächst wurde ich fündig auf Schweizer Internetseiten. Ich brachte in Erfahrung, dass es dort für Behinderte ausgebildete Sexualbegleiterinnen gab, nur bezweifelte ich, dass diese auch in meiner Altersgruppe zur Wahl standen.
Meine Mutter hatte lange gemerkt, dass mich etwas bedrückte. Wie in allen Lebenslagen zeigte sie vollstes Verständnis für meine Situation und war bereit, mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen.
Als endlich ähnliche Seiten auch in Deutschland präsent waren, stellte ich den Kontakt zu einer Sexualbegleiterin in Bremen her. Diese war bereit, sich meiner anzunehmen. Einerseits war ich völlig euphorisch, andererseits total ernüchtert in Anbetracht des Dienstleistungshono-rars. Also legte ich mein Vorhaben zunächst einmal auf Eis.
Das Weihnachtsfest rückte näher, alles war wie immer festlich und gemütlich. Nur eines fiel in diesem Jahr ganz anders aus, mein Geschenk. In meinem Fall war es immer etwas Praktisches, was für mich auf dem Gabentisch lag. Diesmal war es ein Umschlag, dessen Inhalt ich niemals erraten hätte. In meinen Händen lag ein Brief meiner Familie mit den besten Wünschen für mein erstes erotisches Abenteuer.
Die Gewissheit, eine so wunderbare, liebe- und verständnisvolle Familie zu haben, machte mich einfach nur glücklich.