Philipp Moritz Lührs - Philipps Geschichten von Träumen, Zaubereien und Büchern (geht in Druck)



Der viel zu früh verstorbene Philipp Moritz Lührs hinterlässt eine wunderbare Geschichtensammlung, die am 14. Juni  in der Stadtteilbibliothek Bonn Dottendorf ihre Premiere feiern wird.

 

Philipp Lührs, kurz vor seinem Tod an einen Freund:

Ich lebe gerne in Musik, Literatur und Geschichte. Da fühle ich mich in jeder Lage wohl. Ich bin auch ein bisschen stolz, dass ich unter dem Druck nicht zerbrochen bin, sondern ein fröhliches Lied komponiert habe.


Dr. Philipp Moritz Lührs - Weshalb ich als Historiker Geschichten schreibe:
 Egal ob in der Geschichtsschreibung oder in der Literatur – es sind Geschichten, die der Welt Sinn geben, die Dingen und Ereignissen Bedeutung geben, die Menschen eine Bestimmung geben. Ohne Geschichten ist die Welt öde.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einem großen Gemetzel und einer epischen Schlacht. Der Unterschied ist die Geschichte dahinter, die Charaktere, die wir begleiten, die Handlung, die zu dieser Schlacht hinführt und die Folgen des Sieges. Fehlt die Geschichte ist es entweder schlechte Geschichtsschreibung oder schlechte Fantasy.

„Erst Geschichten geben der Welt Sinn, lassen uns die sichtbaren und die unsichtbaren Wesen um uns herum erkennen.
Nur in einer Geschichte können Geister vorkommen, wie der Geist der Technik, der Geist der Industrialisierung, Klassen, Nationen, Religionen. Geister, sind zum Leben erwachte Ideen. Als Geister können Ideen zu Handelnden werden. Ohne Geschichten gibt es keine Geister und ohne Geister bleiben alle historischen Fakten tote Materie.“

In Fantasir:
"in Wahrheit sind es die Lesenden, die die Geschichten lebendig werden lassen, die ein Buch zu einem Abenteuer machen, die der Todesgefahr trotzen, den Stürmen widerstehen und den Wüstensand in den Schuhen haben."

Aus „Mortellis Himmel“ von Philipp Lührs
„Der Tod war niemals kurz und schmerzlos, stellte Mortelli
fest – nicht für die Trauernden.
Der Tod hatte ganz und gar nichts Komisches an sich – nicht für die Zurückbleibenden.
Einem Toten mochte der Tod selbstverständlich erscheinen und das Leben absurd. Ihm konnte der Tod leichter vorkommen als es das Leben je war. Aber für die Lebenden war es wohl umgekehrt. Auch für Caterina war ihr gemeinsames Leben verloren. Es war derselbe Tod, unendlich anders.“

 Aus der Rittergeschichte „Abenteuer auf Camelot“ von Moritz:
„Alle glücklichen Menschen gleichen einander, aber jeder unglückliche Mensch ist auf seine ganz eigene Weise unglücklich. Er ist in seinen Sorgen allein, selbst wenn er unter Freunden sitzt.“
Aus: Der Alchemist
„Plötzlich ging ein magisches Licht von dem Kessel aus, durchflutete den Raum und verbreitete sich weiter durch die ganze Akademie und die ganze Welt. Denn wenn jemand das liebt, was er tut, dann entsteht Magie, die die Menschen und die Welt verwandelt.“

Dr. Ulrich Peter Ecker: „Mit Vergnügen entsinne ich mich daran, wie mich abends bei der Heimkehr von einem Tag der Beschäftigung mit Akten und Archivarsproblemen an der Tür in der Königstraße bereits der kleine, damals 5-jährige Philipp Moritz mit Buntstiften erwartete und wir daran gingen, auf dem Esszimmertisch gemeinsam großformatige Bilder zu malen. Noch genau vor Augen habe ich das dabei entstandene Bild eines Walfischs im Querschnitt mit einem Bauch voller Ölsardinen, untergehende Schiffe, Anker, Rettungsringe und Matrosen.“