Zur Einstimmung auf den Band 'Aus der W:andergesellschaft. Bocum erzähllt', der am heutigen Abend in Bochum Premiere feiert

Einführung

700 Jahre Bochum und dazu ein Buch? Nicht nur das im Wappen der Stadt, sondern ein richtiges? Eins, das Bochumer Bürgerin-nen und Bürger selbst zum Jubiläum schreiben? Das war es, was wir wollten. Wir, das sind die Literarische Gesellschaft Bochum mit ihrem Vorsitzenden Ralph Köhnen, der Bochumer Autor und Literaturvermittler Artur Nickel sowie Alfred Büngen, der Leiter vom Geest-Verlag aus Vechta. Zu dritt haben wir im Jubiläumsjahr 2021 ein Thema ausgeschrieben und alle Men-schen vom 16. Lebensjahr an, die in Bochum gelebt oder gearbeitet haben oder dies auch weiterhin noch tun, aufgefordert, dazu Texte bei uns einzureichen. Es lautete: Aus der W:andergesellschaft. Bochum erzählt. Der Doppelpunkt, den der bekannte Dichter José F. A. Oliver in die deutsche Literatursprache eingeführt hat, sollte dabei deutlich machen, dass das „Wandern“ nicht nur etwas ist, das die Bochumer Stadtgesellschaft auszeichnet, sondern sie im Laufe der 700 Jahre ihres Bestehens auch verändert hat. Der viel zitierte Strukturwandel zeigt sich auch hier.
Wir waren gespannt. Wie würde die Resonanz auf die Ausschreibung ausfallen? Vor allem, weil die Corona-Pandemie alles durcheinanderwirbelte! Wir waren überrascht. Über ein-hundertvierzig Beiträgerinnen und Beiträger haben sich eingebracht und mit großer Begeisterung geschrieben. Unter ihnen professionelle Autorinnen und Autoren, regionale wie überre-gionale, aber auch viele, die für dieses Projekt zum ersten Mal einen Stift in die Hand nahmen oder die Tastatur ihres Computers bedienten. Der Erfolg war groß, genauso die Qual der Wahl, musste doch eine Auswahl getroffen werden. 67 Texte wurden schließlich in den vorliegenden Band aufgenommen. Sie zeigen an, was den Autorinnen und Autoren auf dem Herzen liegt, wenn sie über sich und ihre Stadt Bochum schreiben. Um was es ihnen dabei konkret geht, vermitteln bereits die Kapitelüberschriften: „Im Schattenriss der Stadt“, „Wo ich zu Hause“, „Ich erinnere mich“, „Wie alles anfing“, „Ich bin zugezogen“, „Es menschelt“, „In Bochum unterwegs“, „Lebensläufte“ sowie „Wem ich so begegne“. Und in den Kapiteln gibt es so manche Überraschung, ja, auch eigentümliche Wendung, bei der man diese Stadt und die Menschen, die in ihr wohnen und arbeiten, neu und sicherlich auch ein bisschen besser kennenlernen kann.
Alles in allem ein Band zum 700-jährigen Stadtjubiläum, der über das Dokumentarische hinaus viele literarisierende und auch literarisch interessante Einblicke bietet in das, was die Stadt Bochum als Stadt auszeichnet, was sie lebens- und liebenswert macht. Aber auch ein Band, der Auskunft darüber gibt, was die Bochumerinnen und Bochumer für Menschen sind und was sie bewegt!

Die Herausgeber

Artur Nickel und Ralph Köhnen