Es
begann im November.

Die
„Stillen Tage“ waren für Reinhard Rakow der Anlass, eine
„stille“ OHR:ZEIT zu konzipieren. Gefügt aus Gedichten,
Erzählungen und Prosafragmenten aus reichem Fundus nahm die
erste stille „Ohr:Zeit“ ihren Lauf, vom grenzwertigen Handeln
eines verwirrten Juristen über den „Gertrudenfriedhof“ und von
dort zu den „Vier letzten Liedern von Strauß“. Im Anschluss
wurde diskutiert. Dem beiläufigen Satz „Ich hätte drei Abende mit
Stille füllen können“ und der prompten Antwort eines Gastes,
„Dann tu es!“ folgte im Dezember die zweite stille „Ohr:Zeit“.

Die
Stille eines gnadenlos bitterkalten Wintermorgens, die Einsamkeit
Weihnachtsverlorener, die Stille eines mit Atemnot kämpfenden
Säuglings und die aussichtslose Stille, die das Opfer eines
Arbeitsunfalls inmitten einer abgelegenen Baumplantage umgibt, das
waren die Stationen einer auf ganz eigene Weise eindringlichen
Dezember-Ohr:Zeit.

Der
letzte Teil der „Trilogie der Stille“ folgt am Donnerstag, 15.
Januar, ab 20 Uhr im Elsflether „Atelier Honazuni“ (Neuenfelde
50, tel. 04404-3198). 

Geschichten
vielleicht quer zur Erwartung, doch voller Versenkung, Berührung und
Nachdenklichkeit darf der Besucher auch der Januar-Ohrzeit erwarten.
Welche Facetten der Stille diese „Ohr:Zeit“ zur Entfaltung
bringen wird? Und wie? Wer's wissen will, sollte den Weg nach
Neuenfelde nicht scheuen; für Ortsunkundige ist das Atelier zur
Ohrzeit besonders gut ausgeleuchtet. Wie immer ist der Eintritt frei,
und die Gastgeber Stefan Wilcke und Ulrike Wieters-Wilcke freuen
sich, ebenfalls wie immer, über angemeldete wie über unangemeldete
Gäste.