Waller, H. D.: Auf der Suche nach einem neuen Anfang
Hans Dierck Waller:
Auf der Suche nach einem neuen Anfang.
Geest-Verlag 2009
ISBN 978-3-86685-172-6
hardcover
16,80 Euro
Zum Inhalt des Buches
Der Autor schildert aus persönlichem Erleben die Situation in Deutschland
nach dem verlorenen Krieg. Auf einem Bauernhof finden sich Krieger-
witwen, Ausgebombte, aus der Kriegsgefangenschaft entlassene Soldaten mit
unterschiedlichsten Schicksalen zusammen, die durch das Überleben ein neues
Daseinsgefühl verbindet. Bald fragt man sich, wie das alles geschehen konnte.
In abendlichen Lesestunden versucht man aus Friedrich Nietzsches „Zarathustra“
und Ernst Jüngers „Marmorklippen“ eine Erklärung dafür zu finden, wie eine ganze
Nation zu willigen Gefolgsleuten des „Übermenschen“ Hitler wurde. Auf vielen
Kanalspaziergängen mit dem Vater kommt die Tabuisierung des Geschehens
im 1. und 2. Weltkrieg zur Sprache. Erst in Begegnungen mit Ausländern
kann und muss man sich dem Tabu stellen. Die Herstellung neuer urbaner
Strukturen, der Universität und der Universitätskliniken zeigt, dass es
keine „Stunde Null“geben kann. Der Autor erlebt am Beispiel der Wissenschaft,
wie unser Land allmählich wieder in die Weltgemeinschaft aufgenommen wird.
Eine Vortragsreise 1962 nach Mexiko und in die USA ist überschattet von der
Kubakrise, die die Menschen in der Alten und der Neuen Welt unterschiedlich bewegt.
Hans Dierck Waller,
1926 in Kiel geboren, war bis zu seiner Emeritierung 1994 o. Professor
für Innere Medizin an der Universität Tübingen.
Nach der Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft studierte er in
Kiel Medizin, promovierte mit einer biochemisch-pharmakologischen
Arbeit und wechselte dann für drei Jahre an das Pharmakologische Institut
der Universität Marburg. 1960 habilitierte er sich in Marburg in Innerer Medizin.
Neben seiner klinischen Tätigkeit waren Schwerpunkt seiner wissenschaftli-
chen Arbeiten der Stoffwechsel und die Enzymausstattung von Blutzellen.
Für die gemeinsame Entdeckung mehrerer genetischer Enzymdefekte erhielt
er zusammen mit seinem Kollegen Georg Wilhelm Löhr mehrere hohe wissen-
schaftliche Auszeichnungen. Er gehörte mit seinen Mitarbeitern auch zu den Ersten,
die in Deutschland bei Leukämiekranken die Behandlung mit der Transplantion
von Knochenmark und Stammzellen einführten.