Veröffentlichungen

Marianne Alteheld-Naß - Jubel (Gedicht des Tages am 18. Juli)

Jubel

schwarzen schachteln
entsteigen bunte ballons
wörter kommas und punkte

gewichte – nicht mehr schwer nehmen
leicht sich aus dem fenster lehnen
furcht wovor, krücken? nein, flügel fühl ich

intrigen lösen sich auf mir nichts dir nichts
koloraturen schwingen klimmen höher noch höher unaufhaltsam ins all
freude schöner götterfunken exsultate jubilate tönen immerjunge stimmen

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Regina da Silva Morais - Ich bin ein konsequenterer Mensch geworden (Jugendliche melden sich zu Wort am 17. Juli)

Regina da Silva Morais
Ich bin ein konsequenterer Mensch geworden

Ich komme aus Angola. Ich bin 20 Jahre alt. Momentan gehe ich in Deutschland zur Schule und mache eine Ausbildung als Kinderpflegerin.
Als ich nach Deutschland kam, konnte ich kein Wort Deutsch, und so konnte ich keine Ausbildung beginnen.
Ich entschloss mich dazu ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen.

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Lisa F. Oesterheld - Zimmer nach vorn (Gedicht des Tages am 16. Juli)

Zimmer nach vorn

Stimmen
spielender Kinder
schwimmen
ins Zimmer

Welcher Erfinder
hat diesen Schimmer
aus Inbrunst
und Spielkunst

ersonnen?
ein Flirren aus Licht
wie tausend Sonnen…
….doch die schreien juchzen jubeln brüllen singen nicht!

Lisa F. Oesterheld

15.07.09

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Rabih Semmo - Sei mutig (Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort am 15. Juli)

sei mutig

träume
sehr schön
eine gute sache
lebenswichtig für die menschen
träume

träume
lohnen sich
träum doch mal
es gibt dir kraft
träume

träume
sei mutig
lass nicht nach
gibt dem traum raum
träume

Rabih Semmo (18 Jahre)

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Mohamed Siala - Der richtige Ort (Kinder und Jugendliche melden sich zu Wort am 13. Juli)

Download: Audio icon siala_0.mp3

Der richtige Ort

Meine Heimat liegt im Mittleren Osten,
hier bin ich nur ein Gast.
Ich bleibe hier, weil mich hier niemand hasst.
Doch meine Verwandten haben nicht vor zu rasten,
sie suchen sich Arbeit
und wollen auch sonst nichts geschenkt.
Sie ernähren ihre Kinder und auch sich selbst.
Es läuft alles gut in diesem Land,
doch irgendwann ist es mir nicht mehr gut genug,
denn mein Land ist mir am besten.
Dort will ich zur Ruhe gehen, wenn ich nicht mehr kann auf meinen Beinen stehen.

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Wolfgang Uster - Heute und morgen (Gedicht des Tages am 13. Juli)

Download: Audio icon uster.mp3

Wolfgang Uster, Hannover
Heute und morgen

Es regnet in Strömen –
ein strömendes Regen,
durchweichte Gedanken
landauf und landab.

Es können die Flüsse
die Wasser nicht fassen,
die Massen stürzen
die Dämme hinab.

Zu eng die Betten,
es donnern die Schäume,
es splittern die Balken
vom Dachfirst herab,

in Schlammlawinen
auf Muren rutschen –
verhallt sind die Schreie
im lehmigen Grab.

Nun brechen die Inseln

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