akkordeon


dein mittelfinger singt e
dein zeigefinger traut sich nicht
dein ringfinger schwebt
dein kleiner finger zittert
dein daumen versteckt sich

deine augen aber dringen tief ein in die unendlichkeit jeder
    einzelnen note
weinen dennoch
einsam

dissonante harmonie fingrig im gewirr knopfiger septakkorde
                        nebst auflösung
eines dur suchenden hohn er s
 

leises Verstehen


Heut früh als das Licht
in helldunklen Streifen
durch die Jalousien fiel

war’s wie ein Begreifen:

alles ist Dialog

die Luft und das Licht
das Helle und Dunkle
mein und   d e i n   Wort

dann kam eine Wolke
nichts war mehr
zu sehen

doch immer noch

dies leise Verstehen …

Umgang prägt

frag nicht

verdammt
warum hast du mich damals nicht
um mein leben gebeten
frag nicht
was es für ein gefühl ist
zu leben ohne dich
es ist ein gefühl
tiefer ohnmacht
des nicht glauben wollens
ein stummer schrei in mir
der ständig darum bittet
die welt anzuhalten
um die zeit zurückzudrehen
nichts mehr kann ich fühlen
funktioniere nach dem motto
alle geregelt erledigt
was getan werden muss
doch manchmal gibt es
sogar tage

meine tage

meine tage waren gezählt

dachte ich

aber ich wusste nicht welche

wahrscheinlich

dacht ich

dies sei ein guter gedanke

ich schnaubte ein bisschen

quatsch

und gezählt

nirgends steht

welche zahl gilt