Gedicht des Tages

Ulrike Kleinert - Menschenrechte im Garten (Gedicht des Tages)

Menschenrechte im Garten

Wo wäre ein besserer Platz
als in diesem Garten,
den die Bürger mit
Zähnen und Groschen verteidigen.

Wo würden sie
besser gepflegt als hier,
wo Schulklassen
ihre Buchstaben polieren.

Wo sonst könnten sie sich
so an die Erde schmiegen
im langen Band
und unseren Wegen Halt geben.

Wir können an ihnen wandeln
in der Blüte der Büsche,
im Geruch der Kräuter,
unter den Kronen der Bäume.

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Gerhard Rombach - Überfluss (Gedicht des Tages)

Überfluss

 

Wenn ich im Frühling

über Felder und Wiesen blicke

die blühenden Bäume sehe und

das üppig keimende Leben,

dann denke ich dass

dieses Wunder, diese Schönheit

und dieser ungeheure Reichtum

der Natur noch einem anderen

Zweck dienen sollte als das

Raubtier Mensch zu nähren und

über alle Maßen der Vernunft

sich vermehren zu lassen

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Dieter Wöhrle - Sonett von den internationalen Auswirkungen deutschen Tiefsinns (Gedicht des Tages)

Sonett von den internationalen Auswirkungen deutschen Tiefsinns

Zur Ruhe kam er nicht in dieser Sommernacht.
Er träumte wild von ihr. Dann ist er aufgewacht
und aufgestanden, hat ihr ein Gedicht gemacht.
Die Worte waren handverlesen, wohlbedacht.

Zu dumm: Zwei Reime haben sich verkracht.
Bald zankten Verse, war ein echter Streit entfacht,
und daraus wurd´ ´ne regelrechte Strophenschlacht.
Und in dem Chaos ist dem Werk der Sinn verflacht.

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Herbert Mannel - Ein stilles Spiel (Gedicht des Tages)

Mannel, Herbert - Jeder küsst nur seinen Schatten

 

Ein stilles Leben,
farbloses stilles Leben.
Sonne scheint ausgelöscht,
Schatten durchwandern den Raum.

Da sitzen wir
und trinken den blutigen Kaffee,
schwarz muss er sein, schön schwarz.
Eingesperrt in unserer Welt, schauen wir
nicht mal mehr aus dem Fenster,
schauen lieber den Porno im TV.

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