Gedicht des Tages

Herbert Mannel - Ein stilles Spiel (Gedicht des Tages)

Mannel, Herbert - Jeder küsst nur seinen Schatten

 

Ein stilles Leben,
farbloses stilles Leben.
Sonne scheint ausgelöscht,
Schatten durchwandern den Raum.

Da sitzen wir
und trinken den blutigen Kaffee,
schwarz muss er sein, schön schwarz.
Eingesperrt in unserer Welt, schauen wir
nicht mal mehr aus dem Fenster,
schauen lieber den Porno im TV.

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Agnes Lanz - Verständnis (Gedicht des Tges)

 

Wie kann das Samenkorn
        von jemandem verstanden werden,
der selbst schon
        wie eine Blume blüht?

Wie kann die Baumwurzel tief unter der Erde
        von einem Blatt verstanden werden,
das hoch oben in der Krone
        von der Sonne beschienen wird?

Wie kann ein Mensch
         von jemandem verstanden werden,
der sich verhält,
        als ob er Gott wäre?
 

 

 

 

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Frauke Baldrich Brümmer - das wandern (Gedicht des Tages)

Baldrich-Brümmer,Frauke: wörtlich bestäubt

das wandern

 

ich hab keine müllerslust

ich hab wunde schuh und

die bäume schlagen

mich aus

 

der fröhliche landmann

ist schlafen gegangen

mit einer nacktschnecke

aus nachbars gärtin

 

ein schreberzwerg mit

türkenstern und zwiebelmütze

ertrinkt am brunnen vor

dem tode

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Gülay Caglayan - Brot und Wasser (Gedicht des Tages)

 

Verwunde mich nicht mit deinen Waffen
Bin ohnehin ohne Schild
Nehme sie auf mich meine Schuld
Doch sah ich sie zu spät
Man erntet eben was man sät

Einen Mangel an Liebe, kann man nicht durch Bestreben beheben
Manchmal braucht man eben nicht reden
Das Herz kennt die Sprache, die man spricht
Auch, wenn es weh tut und sticht

Ist der Schmerz doch ein bittersüßer
Leben braucht aber mehr als nur Brot&Wasser
Die Erinnerungen sind Fluch oder Heil
Und die Wunden werden nicht durch die Zeit geheilt

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