Gedicht des Tages

Jacek T. Zielinski - Der Fremde (Gedicht des Tages)

Zielinski, Jacek T. - Mein Zahir. Gedichte

DER FREMDE

Als Fremder erwache ich auf mir
gut bekannten Planeten
zwischen dem Geräusch der Milchflaschen
und dem Schreien der Nachbarn.
Die Hunde bellen, die Betten schwitzen,
Fabriken schmeißen den Rest
nächtlicher Schichten heraus.

Ich liege im Weiß der Bettwäsche,
als wäre ich eine Braut,
Sklavin der Vernunft,
älter als Liebe.

Ich bin abwesend.

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Dieter Wöhrle - Bedrohung (Gedicht des Tages)

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Bedrohung

Im Großstadtdschungel, in den Menschenmassen
fühlt man sich manchmal wie ein Kind, so klein,
und staunt: So viele Sprachen, Farben, Klassen.
Man freut sich an den Menschen-, Hundrassen
und denkt: So ist es gut, so muss es sein.

Doch manche seh´n ihr Heil im Lästern, Klagen,
weil jemand anders aussieht, anders ist.
Sie geben ihm die Schuld, wenn sie versagen,
und schüren, Zwietracht, Hass, um zu ertragen

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Erich Pfefferlen - Liebe Feinde (Gedicht des Tages)

Liebe Feinde

Habt Dank
für all die vielen Steine
die ihr mir in den Weg gestellt
so lernte ich
immer besser ausweichen

habt Dank
für neidische Blicke
durch sie erst
hab ich tiefer in euch blicken können
als in manchen sogenannten Freund

habt Dank
für die mit Volldampf losgelegte Feindschaft
durch sie erst hab ich erlernt
Geduld für kleine Schritte
notwendig für jedes
große Ziel

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