Zeile um Zeile

Während ich
Zeile um Zeile schreibe,
um Träume zu verlängern,
legst du
Pfennig um Pfennig
beiseite,
um Träume zu erleben.

Währenddessen
lebe ich,
um eine weitere Zeile
zu schreiben,
und du
träumst vom Leben,
um einen weiteren Pfennig
beiseite zu legen.

Irgendwann
fängst du enttäuscht an,
für den nächsten Traum
Pfennig für Pfennig
beiseite zu legen,
während meine Träume
mit jeder Zeile
an Farbe gewinnen.

Frauke Baldrich-Brümmer

zurecht gelegt

die angst ist nicht

mehr länger blinder

passagier sondern

setzt sich ans steuer

in einen traumomnibus

mit ziel private

wortaudienz bei dir

keine leichtherzige

reise ist dies denn

die sehnsucht macht

überstunden und an jeder

weggabel die frage

herz oder zahl

Ich schließe die Augen

Ich träume von einer Zukunft, in der mich keine Zwänge des täglichen Lebens in Ketten legen.
Von einer Zukunft, welche erscheint, wenn sich der dunkle Schleier der Realität verflüchtigt.
Von einer Zukunft an einem Ort, wo es keine Pflich-ten und Ängste gibt.
Ich will ich sein, ohne auf die anderen achten zu müssen.
Ich will ich sein ohne zwanghafte Rücksichtnahme auf die Gesellschaft.
Das wird jedoch immer ein Traum bleiben. Zu schön, um wahr zu sein.

Gerhard Rombach

Überleben

So schwer zu deuten

die Zeichen unserer Zeit

So viel Gewalt

so wenig Toleranz

Die Stärksten werden

die Letzten sein

In Höhlen vielleicht

oder als Kannibalen