Veröffentlichungen

Rani Babita - Davon träume ich (Jugendliche melden sich zu Wort)

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Davon träume ich

Ich träume häufig
vom Fliegen.
Ganz allein kann ich
über Berge und Täler,
Wiesen und Felder,
Wälder und Meere fliegen.
Wenn ich müde bin,
kann ich mich
auf einer weißen Wolke
ausruhen.
So fliege ich
bis nach Indien.
Ich lande vorsichtig
und besuche
meine Verwandtschaft
in Delhi und in Punjabi.

Rani Babita (13 Jahre)

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Jana Appel - Total banal (Jugendliche melden sich zu Wort)

Total banal

Liebe kommt und geht,
Liebe weilt und steht,
Liebe sieht,
Liebe liebt,
Liebe geschieht.

Liebe hasst und friert.
Liebe verliert und verdirbt.
Liebe lügt und betrügt.
Liebe stirbt.

Liebe,
so ausgelutscht und leer.
Liebe,
verbraucht und viel zu sehr
gebraucht und rezitiert.
Liebe,
nach System und Struktur konzipiert.
Liebe,
ein auslaufender Begriff,
ein sinkendes Schiff.
Der Eisberg bin ich,
denn Liebe ist für mich
ein allzu utopisches Riff.

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Christina Goetze: Meine Traurigkeit (Gedicht des Tages)

Meine Traurigkeit
Lagert über der Stadt
Zieht die Schleier vor den Mond
Dass er ermattet
Kittet die Dächer zusammen
Zu einem Riesenschild
Und meine lieben Lieder
Wollen nicht aufsteigen
Krepieren in der Kehle
Vor dem ersten Ton

Manchmal noch zittert die Seele
Wie das Mondlicht auf dem Fluss
Draußen vor der Stadt

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Volker Gallé - Hüter der Flamme (Gedicht des Tages)

hüter der flamme


gehen durch einen leeren winterwald.
die spur im schnee beweist die bewegung des fußes.
ein windschiefes haus. die läden klappern.
ich trete ein und zünde leise ein feuer an.
von draußen sieht es aus
wie weihnachten.
an den wänden spiegeln sich die geister des schwarzen wollens.
segeln vorbei im zorn.
im fremden haus zögert das licht.
aber es brennt.
ich sehe nichts am horizont.
das ferne leben schläft. es könnte zurückkommen.
in einem frühling, den ich nicht in der hand habe.

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Wolfgang Buchorn - Verwechslungen (Gedicht des Tages vom 17.01.2011)

Verwechselungen

Ich merke deine Heiterkeit
Bin blind für all die Tränen
Lasse mich gerne verführen
Zur seichten Leichtigkeit
Vermisse alle Tiefe

Gewahre deine Traurigkeit
Vernehme nicht den Jubelruf von dir
Ich schaue deine gierbesetzte Lust
Nicht deine angsterfüllten Augen
Und spüre nur mein drängendes Verlangen

Ich sehe dich
Doch mein’ ich  
Mich
Mit meinem ich-besetzten Wollen

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Artur Nickel: was in erinnerung blieb (Gedicht des Tages)

was in erinnerung blieb

die baracken stehen
schon lange nicht mehr
wo das pfeifen der loks
das warten auf den zug
verkürzte

der unterschlupf in den himmeln
ist verschlossen
leicht in den lüften
webt nur noch
was in erinnerung blieb

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Wolfgang Bullerdiek - Man sagte mir (Gedicht des Tages am 27. April)

Man sagte mir

Man sagte mir:

Mit der Sünde kommst du
nicht ins Paradies;
dort sind nur die Reinen
und die –
die verzichtet haben.

Man sagte mir:

Das mit der Überwindung,
es ist Schwindel,
damit die, die oben sind,
besser fressen und herrschen
können.
Und es gibt überhaupt kein
Paradies!
Es gibt nur dies eine Leben,
das bald vorbei ist.

Und ich fand:

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