Gedicht des Tages

Uwe Erwin Engelmann - Neuanfang (Gedicht des Tages am 30. August)

Neuanfang

In jedem Neuanfang
nisten Hoffnungen

und zarte Pflänzchen
wachsen im Gras

die man hegen
und pflegen möchte

weil man
an eine besondere Zukunft glaubt


Wie groß ist da die Ernüchterung
wenn die Wiese im Herbst
immer noch
brach vor einem liegt

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Autor: 

Buch: 

Ulrike Kleinert: Die Gespenster (Gedicht des Tages)



 

Die Gespenster

 

Die Gespenster spielen auf,

ihre braunen Jacken

haben sie ausgezogen

und mit T-Shirts vertauscht.

Sie fahren keine Panzer

sondern auf der Datenautobahn,

ihre Aufmärsche zu zweit oder fünft

finden mehr am Biertisch

als in den Straßen statt.

Ihr Lachen zwishen den Zähnen

schimmert perlweiß

 

Sie heban das Gesicht

von Söhnen, Brüdern, Freunden,

Ehemännern

 

Viel von ihnen

schlagen nie zu.

 

Sie spenden nur

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Christina Goetze: Meine Traurigkeit (Gedicht des Tages)

Meine Traurigkeit
Lagert über der Stadt
Zieht die Schleier vor den Mond
Dass er ermattet
Kittet die Dächer zusammen
Zu einem Riesenschild
Und meine lieben Lieder
Wollen nicht aufsteigen
Krepieren in der Kehle
Vor dem ersten Ton

Manchmal noch zittert die Seele
Wie das Mondlicht auf dem Fluss
Draußen vor der Stadt

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Buch: 

Margarite M. - Lebe dein Leben (Gedicht des Tages)

Download: Audio icon margarite.mp3

Lebe dein Leben


Wir wenden unseren Blick auf die Zukunft.
Fragen stellen sich uns.
Wichtige oder unwichtige Fragen?
Sorgen kommen auf …
Doch warum?


Es sind Fragen,
die die Sorgen des Alltags betreffen.
Wissen wir denn nicht,
was wir an diesem Leben haben?
Wie schön unser Leben ist?


Unser Leben ist zum Teil
für unsere Zukunft das,
was wir aus unserem Leben machen.
Was machen wir aus unserem Leben?

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Buch: 

Johanna Koch - Von der Kunst des Wasserlauschens (Gelesen von Helga Bürster) (Jugendliche melden sich zu Wort)

Von der Kunst des Wasserlauschens

Ein Tropfen Wasser kann
große Geschichten erzählen,
denn er kennt alle
Meere,
Flüsse,
Seen,
Teiche
und
den Himmel.

Und wenn ein Tropfen einmal erzählt,
dann erzählt er von fernen Ländern,
von langen Reisen,
von verzauberten Orten,
von großen Helden.

Wenn wir die Augen schließen
und dem Regen,
den reißenden Flüssen,

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Herbert Mannel - Wie ein kleiner Vogel (Gedicht des Tages)

Wie ein kleiner Vogel
in dunkler Nacht
sitzt er da.
Hat doch wieder verloren
in windiger Nacht.

Warten wieder auf’s Licht.

Nur der stumme Schrei
tief aus seinem Herzen
halt durch die kalte Nacht.

Dabei ist er nur gelandet,
um wieder fliegen zu lernen.


 

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Manfred Schwab - Utopie-Verbot (Gedicht des Tages)

Utopie-Verbot

Als es nur den nackten kalten
Kapitalismus gab
ach wie hofften da die Menschen
auf den wärmenden Mantel des Sozialismus

Als sie den zerlumpten Mantel
des bürokratischen Sozialismus sahen
ach wie hofften da die Menschen
auf den herausgeputzten Kapitalismus

Als der Staatssozialismus eines Tages
seine reale Existenz aufgab
und der Kapitalismus
die Weltherrschaft antrat
wie fuhr da die Hoffnung von Generationen
ach ins finstere Grab

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