Gedicht des Tages

Rudolf Schlabach - Jetzt (Gedicht des Tages)

JETZT


Ehemals hatte ich’s
schwer mit der Frage
nach Sinn. Mein ganzes
Leben hindurch blieb
sie mir wie ein Verhängnis.

Nun aber, nur noch
langsamen Schrittes,
genügt es mir schon,
ja ist es Glück mir,
zu gehen etwa
am Bach entlang
den alten Weg.

Der lautlose Himmel
ist nebelgrau. Der Herbst
zaubert Farbe ins Laub.
Die welken Blätter
unter meinen Füßen
rascheln und sind
wie ein Teppich weich.

Bald werden sie modern.


Ich höre das sanfte

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Gerhard Rombach - Globale Fürsorge (Gedicht des Tages)

Globale Fürsorge

 

Früher wenn es regnete und

stürmte sagten wir:

gut, dass wir das Auto haben

 

Heute macht sich jeder

Gedanken über die globale

Erwärmung und sagt:

gut, dass wir nur zwei Autos haben

 

Die Fürsorge um unsere Erde

ist überwältigend und global

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Buch: 

Hallioglu, Safinaz - Für Dich (Gedicht des Tages)

Für Dich

Schwarzäugige sich zierende Schönste
Mein Weinen ist für Dich
Meine Träume errichtend umhergehen
Wisse, Glaube ist für Dich

In Mersin sah ich zu ersten Mal dich
Aufmerksam achtend auf Deine Haltung
Sofort rannte ich zu meiner Mutter
Ja, Ja, für dich

Am Strand sprachen wir wenig
Erwählten am Ende das Gute
Mit einem Ring fassten wir uns kurz
Von meiner Oma dieser für dich

Unser Muhammed einem Heiligen gleich
Unser Yavuz eine Wissensflut

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Autor: 

Buch: 

Ostseeruinen von Pablo Neruda (autorisierte Übersetzung aus dem chilenischen Spanisch von Heinz Fischer, München)

Pablo Neruda
Ostseeruinen

 

 

 

Ostsee-Ruinen

Danzig, vom Krieg zersiebt,
zerrissene Rose -
wie ein Gespenst unter Gespenstern,
zwischen dem Meergeruch
und dem hohen hellen Himmel,
zwischen orangesilbernen Trümmern,
ging ich durch deine Ruinen.
Der Nebel drang mit mir ein,
die eisige Schwade,
und im Herumirren
entwirrte ich die Straßen
ohne Häuser und Menschen.

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