Gedicht des Tages

Frauke Baldrich-Brümmer: das wandern (Gedicht des Tages)

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das wandern

 

ich hab keine müllerslust

ich hab wunde schuh und

die bäume schlagen

mich aus

 

der fröhliche landmann

ist schlafen gegangen

mit einer nacktschnecke

aus nachbars gärtin

 

ein schreberzwerg mit

türkenstern und zwiebelmütze

ertrinkt am brunnen vor

dem tode

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Aribert E. - So sieht der Sommer aus (Gedicht des Tages)

 




 

 

so sieht der sommer aus

wie die ertragbarkeit der beginnenden nacht
wie die schwüle um die betten
wie der ruf der kühle früh am morgen
wie eiscreme
und alle drinks der welt

so sieht der sommer aus

wie fahrräder und hügelland
wie weiter felder flur
wie bier in trachtengärten
wie das wimmeln vor cafés
und der duft vollbrachten blühens

so sieht der sommer aus

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Erich Pfefferlen: An gewissen Tagen (Gedicht des Tages)

Erich Pefferlen

 

An gewissen Tagen

 

 

Diese regengrauen Tage sprungvoll

übermalen, mit weichen

runden Augenpinseln

kräftig in die Farbnäpfe steigen,

aus Wiesengrün

Mohnrot und Ginstergelb

herausholen was

geht, was immer

geht

 

Kinderfroh mutiert so noch

jeder versaufende Regentag

zum Traummärchen

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Frauke Tuttlies - Rudi hat Köpfchen (Gedicht des Tages)

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Rudi hat Köpfchen

Die Gesichter der Häuser,
verschlossen.
Abweisend standen sie,
eine Reihe.
Nr. 19 fiel nicht aus dem Rahmen. Und doch

schlummerte etwas hinter der stillen Fassade.

Vor dem Eingang stapelten sich Bewerber,
warteten auf die Öffnung der Pforten
zum Besichtigungstermin.
Unwillkürlich suchte ich Abstand.

Sah mich um.
Rannte zur nächsten Straßenecke, in den Blumenladen,
erstand eine Pfingstrose. „Ein Bestechungsversuch“,
die Maklerin nahm meine Rose, musterte mich.
Ich bekam die Wohnung.

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Wolfgang Buchhorn - Kein Trost (Gedicht des Tages)

Kein Trost


Der Himmel ist kein Trost
Für all das Ungemach auf Erden
Dort wohnt kein Gott der alles lenkt und richtet
Die Liebe findet auf der Erde statt
Wenn Mensch den Menschen ehrt

Der Blick zum fernen Sternenzelt
Macht wohl die Nöte kleiner
Nimmt keine Sorge weg
Und nicht den Tod

Was bleibt sind grenzenlose Fragen
Und keine Antwort die beruhigt

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